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Marihuana, Rücktritt, Linienrichter-Attacke – Nick Kyrgios haut auf den Putz

Das australische „Enfant terrible“ äußert sich zum Rauschmittelkonsum auf der Tour und will sofort aufhören, sollte er in New York gewinnen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.12.2018, 15:31 Uhr

NEW YORK, NY - AUGUST 30: Nick Kyrgios of Australia serves to Aljaz Bedene of Great Britain during his first round Men's Singles match on Day Two of the 2016 US Open at the USTA Billie Jean King National Tennis Center on August 30, 2016 in the Flush...

Wenn der eigene Auftaktsieg zur Randerscheinung wird, ist Nick Kyrgios nicht weit. Der Australier zog mit einem souveränen 6:4,-6:4,-6:4-Erfolg gegen den Briten Aljaz Bedenein die die zweite Runde der US Open ein. Doch seine sportlichen Schlagzeilen aus der vergangenen Nacht stellte der 21-Jährige mal wieder gekonnt selbst in den Hintergrund. Einen Tag bevor Kyrgios seinen Schläger sprechen ließ, äußerte er sich zu einem pikanten Thema via Twitter. Auf die Frage, ob er auf der Tour Marihuana rauchen dürfe, antwortete der Weltranglisten-16. trocken mit „Ja“. Wollte sich Kyrgios hiermit für verschärfte Dopingkontrollen empfehlen? Nicht zwingend: ein Sprecher der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA stimmte dem „Aussie“ sogar bedingt zu. Demnach sei Marihuana „eine verbotene Substanz während des Wettkampfs, außerhalb davon ist das aber nicht der Fall.“

Nimmt Kyrgios also nicht gerade an Turnieren teil, kann er theoretisch jederzeit grünen Dunst aufwirbeln lassen. Sollte er dieses Vorhaben in die Praxis umsetzen wollen, wäreErnests Gulbisvermutlich schnell zur Stelle.Der Lette äußerte sich am Rande des ABN AMRO World Tennis Tournaments in Rotterdam vor gut drei Jahren wie folgt: „Ich mag es, dass Marihuana hier legal(in den Niederlanden; Anmerkung)ist. Aber leider können Tennisspieler das nicht machen, wir werden ja fast jede Woche kontrolliert.“ Geht es nach Kyrgios, könnte er schon bald viel Zeit für allerlei außersportliche Aktivitäten haben. Demnach würde der zweifache ATP-Turniesieger sofort zurücktreten, wenn er in knapp zwei Wochen die US Open gewinnen sollte. Schwer vorstellbar, dass Kyrgios diese Aussagen ernst meint, auf eine besonders lange Karriere scheint er jedoch nicht wirklich Lust zu haben. „Es ist absolut ausgeschlossen, dass ich mit 30 Jahren noch Tennis spiele – da gibt es noch so viele andere Dinge auf der Welt für mich“, sagte er erst vor wenigen Monaten gegenüber der „Sunday Times“.

Volle Breitseite gegen Schieds- und Linienrichter

In der Partie gegen Bedene hatte die Nummer 14 der Setzliste zunächst einmal ganz andere Sorgen. Stuhlschiedsrichter Ali Nili sprach bereits im ersten Spiel des Matches eine Verwarnung gegen den Tennisrüpel aus. Kyrgios hatte den Ball in Richtung eines Linienrichters gefeuert und diesen beinahe getroffen. Einsicht Fehlanzeige: „Du gibst mir eine Verwarnung, weil ich den Ball zu hart geschlagen habe? Schau dir die Größe des Courts an: ,Denkst du nicht, dass da noch genug Platz war?’“ Im zweiten Satz prallte der Heißsporn dann auch fast noch mit einem älteren Linienrichter zusammen, nachdem ein Schlag aus der Bedrängnis nicht zum Punktgewinn geführt hatte. „Er steht da, warum zur Hölle bewegt er sich nicht? Deshalb kannst du keine Typen da hinstellen, die älter als 80 sind.“ Auch nach Matchende wollte sich Kyrgios nicht beruhigen. „Du hast einen Job zu erledigen, Kollege“, blaffte er Schiedsrichter Nili an und verweigerte dem US-Amerikaner den obligatorischen Handschlag.

von tennisnet.com

Mittwoch
31.08.2016, 12:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.12.2018, 15:31 Uhr