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US Open: Medvedev nach Sieg gegen Wawrinka erstmals im Halbfinale

Daniil Medvedev hat erstmals in seiner Karriere das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Der Russe besiegte Stan Wawrinka mit 7:6 (6), 6:3, 3:6 und 6:1 und trifft am Freitag entweder auf Roger Federer oder Grigor Dimitrov.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.09.2019, 23:15 Uhr

Daniil Medvedev hat in New York neue Sphären erklommen
© Jürgen Hasenkopf
Daniil Medvedev hat in New York neue Sphären erklommen

Von Jens Huiber aus New York City

Exakt 9.702 Sitzplätze sind es, die das Arthur Ashe Stadium in puncto Kapazität vom Louis Armstrong Stadium unterscheiden. Potenziell also 9.702 zusätzliche Motivatoren für Daniil Medvedev, der sich während seiner jüngsten beiden Matches mit Verve in die Rolle des Bösewichts der US Open 2019 gespielt hat.

Tatsächlich lässt sich die Stimmung in den beiden größten Stadien der Anlage aber natürlich nicht beliebig umlegen, alleine aufgrund der gigantischen Dimensionen des Ashe: Die Distanz vom Court bis zum am weitesten entfernten Sitzplatz wird mit 105 Feet angegeben, hauchzart mehr als 32 Meter. Wer allerdings eine Karte für ganz oben erstanden hat, darf sich glücklich schätzen, Daniil Medvedev von Stan Wawrinka voneinander unterscheiden zu können.

Wawrinka gewinnt dritten Satz

Medvedev hatte schon während der letzten Tage über seinen prekären Gesundheitszustand geklagt, gegen Wawrinka ließ sich der Russe im ersten Satz eine Bandage am linken Oberschenkel anlegen. Und wenig später gleich wieder abnehmen. Medvedev gelang das erste Break, konnte bei 5:4 nicht ausservieren, und gewann das Tiebreak nach Abwehr eines Satzballes dennoch mit 8:6.

Das frühe Break wiederholte Daniil Medvedev auch in Durchgang zwei, diesmal hatte Wawrinka keine Comebacks mehr in petto. 6:3 für den Cincinnati-Sieger, das erste Grand-Slam-Halbfinale war nur noch einen Satzgewinn entfernt.

Stan Wawrinka andererseits kennt sich in der Endphase eines Majors deutlich besser aus, nach seiner längeren Verletzungspause hatte der Schweizer fast zwei Jahre lang wieder auf eine Chance wie am Dienstag in New York hingearbeitet. Dass noch nicht alles wieder so flutscht wie 2016, als Wawrinka hier den Titel geholt hat, zeigte sich im neunten Spiel von Durchgang drei: Wawrinka servierte bei 5:3 zum Anschluss, musste aber mehrere Breakbälle abwehren, bevor er den Anschluss dann doch schaffte.

Keine Provokationen von Medvedev

Die Freude beim Schweizer wehrte nur kurz, Medvedev ging mit Break 2:0 in Führung. Wawrinka hatte eine Chance auf das Instant-Rebreak, schob aber eine Vorhand ins Aus. Weitere Möglichkeiten ließ Medvedev nicht zu, nach 2:36 Stunden Spielzeit musste sich Wawrinka geschlagen geben.

Daniil Medvedev verzichtete diesmal auf jegliche Provokation, das Publikum hatte sich auch fair verhalten. Zwar standen die meisten Fans im Lager von Stan Wawrinka. Der aber war ja mit dem Bonus des Ex-Champions angetreten. Nach dem Match meinte Medvedev, dass er im ersten Satz starke Schmerzen im Oberschenkel hatte - und dass diese Situation für seinen Gegner sicher nicht einfach gewesen sei.

Eine eidgenössische Hoffnung hat sich damit erledigt, Medvedev könnte am Freitag auch zum Spielverderber für die zweite werden. Dann nämlich, wenn Roger Federer am Dienstagabend Ortszeit gegen Grigor Dimitrov gewinnt.

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Wawrinka Stan

von Jens Huiber

Dienstag
03.09.2019, 22:59 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.09.2019, 23:15 Uhr

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