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US Open: Mutmacher vom Maestro für kriselnden Zverev: "Es kommt alles gut"

Alexander Zverev kämpft am Dienstag nicht nur um den Einzug in die zweite Runde der US Open, sondern auch um den ersten Schritt aus der Krise. Mut macht ihm dabei sogar Superstar Roger Federer.

von SID
zuletzt bearbeitet: 27.08.2019, 08:56 Uhr

Alexander Zverev hat eine französische Aufgabe vor sich
© Jürgen Hasenkopf
Alexander Zverev

Selbst Roger Federer hat den holprigen Weg von Alexander Zverev zu den US Open genau verfolgt. "Es gibt viele Sachen, die los sind im Kopf eines jungen Spielers", sagte der Schweizer Tennis-Maestro über den kriselnden deutschen Jungstar, dieser habe eben zuletzt "ein bisschen Mühe mit seinem Aufschlag" gehabt. Doch einen Mutmacher hatte Federer dann auch direkt parat: "Es kommt alles gut, er braucht nur ein bisschen Zeit."

Mut macht ihm auch Schwedens Tennis-Idol Mats Wilander. "Es ist normal, dass irgendwann in einer noch jungen Karriere ein kleiner Knick kommt", sagte der siebenmalige Grand-Slam-Sieger dem Nachrichtenportal t-online. "Dass er noch nicht in der Weltspitze angekommen ist, ist alles andere als ein Desaster."

Den nächsten Schritt nach ganz oben will Zverev schon beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres in New York machen. Doch der 22-Jährige kann nach schwierigen Wochen vor seinem Auftaktmatch am Dienstag gegen den Moldauer Radu Albot jeden Zuspruch gebrauchen, um sein Selbstvertrauen wieder aufzurichten.

Radu Albot: "Gegner, wo du das Match selber gewinnen musst"

"Es ist eine schwierige erste Runde", sagte Zverev zurückhaltend. Der Weltranglisten-40. Albot sei "ein Gegner, wo du das Match selber gewinnen musst." Vielleicht sei das auch ganz passend, meinte der Hamburger, und erklärte: "Wenn ich gut spiele, werde ich gewinnen, und wenn ich schlecht spiele, werde ich verlieren. Aber dann weiß ich auch genau, wo ich bin. Das ist vielleicht was Positives."

Ohnehin müsse Zverev "von der ersten Runde an mein bestes Tennis spielen, damit ich eine Chance habe" - eine Sache, die ihm zuletzt viel zu selten gelungen ist. Geplagt vom schwelenden Rechtsstreit mit seinem Ex-Manager Patricio Apey und der Trennung von Trainer Ivan Lendl agierte er seit seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon stark verunsichert. Die von Federer beschriebenen Schwächen beim Aufschlag veranschaulichten, dass Zverevs Nervenkostüm derzeit ein labiles Gebilde ist.

Beim letzten großen Härtetest vor den US Open in Cincinnati unterliefen ihm beim Erstrunden-Aus gegen den serbischen Youngster Miomir Kecmanovic gleich 20 Doppelfehler. "Ich bin zwei Meter groß, da sind 20 Doppelfehler unmöglich", gestand er ein.

Zverev weiß, wie sehr er sich mit solchen Gratispunkten für den Gegner schadet. "Von der Grundlinie finde ich, dass ich okay spiele. Ich retourniere okay, ich spiele eigentlich okay", sagte er: "Aber wenn ich 20 Doppelfehler serviere, wird es schwierig, egal gegen wen."

Federer: "Bei Zverev weiß man nie"

Viel habe er deshalb mit seinem Vater an diesem Problem gearbeitet. Alexander senior betreut seinen Sohn nach der Trennung von Lendl in New York wieder alleine, für den Junior ein wichtiger Faktor. "Ich vertraue niemandem mehr als meinem Vater", sagte der ATP-Champion: "Ich muss mich momentan selber finden, und das tue ich am besten mit dem, was ich seit 20 Jahren kenne, mit den Leuten um mich herum, die mich am besten kennen."

Sobald die Selbstfindung klappt, daran glaubt Zverev fest, "kann ich auch viele Matches gewinnen." Und auch Federer hat den Weltranglisten-Sechsten in Flushing Meadows längst nicht abgeschrieben - nicht nur, weil dieser seit kurzem von der Management-Agentur des Schweizers vermarktet wird. "Bei Zverev", orakelte der Grand-Slam-Rekordsieger nämlich, "weiß man nie."

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von SID

Dienstag
27.08.2019, 12:11 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.08.2019, 08:56 Uhr

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