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US Open Qualifikanten: Zwei Schweizer, ein Deutscher, kein Österreicher

Die Qualifikation für die US Open 2025 ist geschlagen. Aus Sicht der DACH-Region können eigentlich nur die Schweizer einigermaßen zufrieden sein.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 23.08.2025, 03:37 Uhr

Leandro Riedi hat sich wie schon in Wimbledon ins Hauptfeld gekämpft
© Jürgen Hasenkopf
Leandro Riedi hat sich wie schon in Wimbledon ins Hauptfeld gekämpft

Welcher römische Zenturio hat bei einem schon a priori aussichtslosen Angriff auf das gallische Dorf von Asterix, Majestix und Co. nochmal gesagt: „Wir überrollen sie einfach zahlenmäßig!“? Egal. Die Idee dahinter lässt sich aber auch auf jede Qualifikation für ein Tennis-Major übertragen: Je mehr Starter eine Nation in das Quali-Draw einbringt, umso größer die Chance, dass es auch zusätzliche Spots im Hauptfeld gibt. 

Nun ist das letzte dieser Turniere für die Saison 2025 gestern zu Ende gegangen, einen Tag später als antizipiert. Und aus Sicht der DACH-Region muss man festhalten: Aufgemacht hat sich nicht mal eine Legion, ins Ziel gerettet dadurch gerade mal eine Kohorte, die letztlich aus drei Mann besteht. Denen natürlich aller Respekt gebührt. 

Fangen wir mit den Eidgenossen an, die schon früh Dominic Stricker und im Qualifikations-Finale dann auch Marc-Andrea Huesler verloren haben. Aber: Leandro Riedi, einer der Dauerverletzten auf der Tour, hat wie schon in Wimbledon die Mühlen und Mühen überstanden. Dazu kommt noch Jerome Kym. Das nimmt die bis vor kurzem verwöhnte Tennisnation Schweiz natürlich gerne. Zumal aktuell kein einziger Spieler unter den Top 100 platziert ist. Und Ex-Champion Stan Wawrinka auch keine Wildcard für das Hauptfeld bekommen hat. 

Deutschland fast so dünn wie 1985

Deutschland wiederum hat mit Alexander Zverev und Daniel Altmaier immerhin zwei Fixstarter, mit Jan-Lennard Struff ist noch ein dritter dazugekommen. Was gut ist. Sonst hätte es, wie der findige Kollege der BILD-Zeitung herausgefunden hat, erstmals seit 1985 in Wimbledon nur zwei Deutsche in einem Main Draw für ein Major gegeben. Damals übrigens Boris Becker. Und natürlich Hans-Jörg Schwaier. Gescheitert sind dagegen schon in Runde eins Justin Engel und Yannick Hanfmann. 

Engel übrigens ziemlich parallel mit Jurij Rodionov, einem von auch nur zwei österreichischen Aspiranten. Engel hat gegen Roman Burruchaga auf Court 15 verloren, Rodionov gleich daneben gegen Shintaro Mochizuki. Kleiner Trost: der Japaner hat es dann auch tatsächlich ins Hauptfeld geschafft. Was auch für den Bezwinger von Lukas Neumayer, Ignacio Buse aus Peru, gilt. Sebastian Ofner hält die rot-weiß-rote Fahne also alleine hoch. Dank seines Protected Rankings. 

Kleine Fußnote noch: Filip Misoliv, Österreichs Nummer eins, hat sich ja verspekuliert als erster Nachrücker. Jesper de Jong wäre der zweite Nachrücker gewesen, entschied sich aber dazu, die Qualifikation zu spielen. Und hat sich dort mit drei Siegen selbst belohnt. Misolic dagegen muss nun zuschauen. 


 

von Jens Huiber

Samstag
23.08.2025, 13:34 Uhr
zuletzt bearbeitet: 23.08.2025, 03:37 Uhr