US Open: Wie fit geht Sinner ins Finale gegen Alcaraz?
Jannik Sinner hat in seinem Halbfinale bei den US Open 2025 gegen Félix Auger-Aliassime körperliche Probleme gehabt. Gegen Carlos Alcaraz hat der Südtiroler wohl nur topfit Chancen auf den nächsten großen Coup.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
07.09.2025, 03:14 Uhr

Ubaldo Scanagatta ist das, was man gemeinhin eine Reporterlegende nennt, was grundsätzlich nicht gegen ihn spricht. Seit Jahrzehnten begleitet „Ubi“ das Profitennis, ab und zu mit Nebengeräuschen, aber während die italienischen Frauen immer wieder mal große Erfolge einfuhren, so ist es doch erst Jannik Sinner gewesen, der bei den Männern für eine Erwartungshaltung gesorgt hat, die er ja fast selbst nicht einhalten kann. Ubi hat das alles wohlwollend und aus nächster Nähe verfolgt.
Wie nah? Das weiß man nicht. Aber wenn Ubaldo Scanagatta hinsichtlich möglicher Beschwerden von Jannik Sinner Entwarnung gibt, dann dürfen sich alle Fans des Weltranglisten-Ersten entspannt zurücklehnen. Ja, im Match gegen Félix Auger-Aliassime habe Sinner Probleme im bauchmushkelbereich gehabt. Nach einer kurzen Behandlung sei nun aber alles in Butter.
Moment. Bauchmuskelprobleme? Ist das nicht ein Bereich, in dem bei professionellen Tennisspielern auch wirklich alles stimmen sollte? Man denke nur an Matteo Berrettini, der sich seit Jahren immer wieder mit dieser neuralgischen Stelle an seinem insgesamt natürlich stets luxuriösen Körper herumschlägt.
Sinner mit Problemen beim Aufschlag
Zu sehen war am Freitagabend jedenfalls Folgendes: Sinner hatte gegen Auger-Aliassime den zweiten Satz verloren, daraufhin mit dem Turnier-Physio den Court verlassen. Nach seiner Wiederkehr erweckte der Südtiroler keineswegs den Eindruck, dass er auf der Höhe seiner Schaffenskraft agiert. Der erste Aufschlag war nicht mehr vorhanden. Es spricht für Sinner (und zu gleichen Teilen gegen Auger-Aliassime), dass dies nichts daran änderte, dass der Favorit erstaunlich sicher ins Endspiel einzog.
Den Samstag wird Jannik Sinner sicherlich zur Regeneration genutzt haben, aber eine Match-Situation ist natürlich etwas völlig anderes. Zumal wenn auf der anderen Seite des Netzes Carlos Alcaraz steht. Carlitos hat in diesem Jahr selbst schon Verletzungsprobleme gehabt, musste sein Heimatturnier in Madrid auslassen. Bei den US Open allerdings machte Alcaraz bislang den besten Eindruck von allen, bis zum Finale hat er keinen Satz abgegeben. Und Alcaraz wird aus seinen Fehlern im Viertelfinale der Australian Open Anfang des Jahres gelernt haben. Da hatte er einen angeschlagenen Novak Djokovic ebenso ins Match zurückkommen lassen wie Félix Auger-Aliassime vor zwei Tagen Jannik Sinner. So etwas wird Alcaraz nicht passieren.
Hier das Einzel-Tableau in Flushing Meadows
