US Open: Zurück zum „alten“ Mixed-Format? Ganz sicher nicht!
Das neue Format des Mixed-Wettbewerbs bei den US Open war ein voller Erfolg. Warum sollte die USTA also einen Rückzieher machen, nur weil mit Sara Errani und Andrea Vavassori zwei Doppel-Asse den Titel geholt haben?
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
22.08.2025, 05:05 Uhr

Sara Errani mag nach dem völlig verdienten Triumph an der Seite von Andrea Vavassori aus tiefster Überzeugung und berechtigt euphorisch gesagt haben, dass dieser Titel im Mixed bei den US Open 2025 auch für alle Doppelspieler sei, die nach der Formatänderung keine Berücksichtigung im Starterfeld gefunden haben. Und das Erlebnis vom Mittwochabend in Flushing Meadows gönnte man ja wirklich jedem Sportler und jeder Sportlerin - egal in welcher Disziplin: volles Haus, prächtige Stimmung, ein beinharter Wettkampf und, nicht zu vernachlässigen, ein richtig schönes Preisgeld.
Wahr ist aber auch: Wenn einige der aktuell besten Einzel-Asse nicht mitgespielt hätten, dann wären drei der vier angesprochenen Komponenten weggefallen: Niemals wären an einem regnerischen Wochentag die Tribünen im Arthur Ashe Stadium so gut wie ausverkauft gewesen. Was sich auf die Atmosphäre geschlagen hätte. Und natürlich hätte die USTA das Preisgeld nicht vervielfacht, wenn sie nicht davon ausgegangen wäre, dass eben Iga Swiatek, Novak Djokovic, Taylor Fritz, Elena Rybakina oder Jessica Pegula mitspielen. Und das mit dem gebotenen Ernst.
Welches Major zieht als erstes nach?
Oder glaubt irgend jemand, dass die Veranstaltung auch nur annähernd so ein Publikumserfolg gewesen wäre, wenn neben Errani und Vavassori am Finaltag noch Aldila Sutjadi, Rohan Bopanna, Tyra Caterina Grant, Aleksandar Kovacevic, Donald Young und Taylor Townsend gespielt hätten? Das war die Besetzung der Vorschlussrunde im vergangenen Jahr.
Und zum Sportlichen: Der Reiz hat sich ja gerade erst dadurch ergeben, dass etwa im Endspiel Casper Ruud und Iga Swiatek als hauptsächliche Single-Akteure einen anderen Ansatz gewählt haben als die Doppel-Spezialisten Sara Errani und Andrea Vavassori.
Warum also sollte es nun einen Rückzieher gehen? Eher darf man darauf Gespanntsein, welches Major als erstes nachzieht. Craig Tiley, der umtriebige Chef von Tennis Australia, hat sicher ganz genau aufgepasst.
