Verliert der Laver Cup an Strahlkraft?
An Freitag findet in San Francisco der Laver Cup 2025 statt. Er war schon mal prominenter besetzt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
15.09.2025, 09:09 Uhr

Holger Rune und Jakub Mensik werden in komplett unterschiedlicher Laune zum Laver Cup 2025 nach San Francisco reisen. Während Mensik im Verein mit Jiri Lehecka und Tomas Machac die Tschechische Republik mit einem Erfolg in Delray Beach über die USA in die Finalrunde des Davis Cups 2025 gebracht hat, ließ Rune in seinem Match gegen Pedro Martinez in Marbella genau diese Chance liegen.
Im Team Welt gibt es allerdings auch gemischte Gefühle: Taylor Fritz war ja Teilt er unterlegenen US-Mannschaft und auch Alex de Minaur ist mit seinen Australiern ausgeschieden. Francisco Cerundolo fährt dagegen mit Argentinien nach Bologna. Und Joao Fonseca hat mit einem dramatischen Erfolg gegen Stefanos Tsitsipas dafür gesorgt, dass Brasilien im kommenden Jahr wieder in der Weltgruppe spielen darf.
Alcaraz und Zverev führen Team Europa an
Und sonst so? Müssen die Veranstalter des Laver Cups wohl darauf hoffen, dass ihnen mit Carlos Alcaraz nicht der charismatischste Spieler von der Fahne geht. Denn es ist ja so: In San Francisco könnte es von der Ausgangslage her den (vom Namen und Ranking her) bislang uninteressantesten Vergleich der Teams Europa und Welt geben (wenn man dem Laver Cup denn überhaupt eine große Bedeutung zuweist).
Im vergangenen Jahr gab es in Berlin mit dem Heimspiel von Alexander Zverev und der vagen Andeutung, dass Rafael Nadal vielleicht doch kommen würde (was er dann nicht getan hat), vor allem am letzten Tag ein Tennisfest. Zverev ist auch diesmal dabei, als einziger Spieler übrigens, der bei der Erstausgabe im Jahr 2017 auch schon aufgeschlagen hat.
Vorbild Ryder Cup in weiter Ferne
Aber eigentlich war die Idee ja eine andere - nämlich dem Ryder Cup nachempfunden: Die besten Spieler sollten sich eigentlich sportlich darum prügeln, wer denn für die jeweiligen Teams an den Start gehen darf. Tatsächlich haben aber etwa Jannik Sinner oder Novak Djokovic, also die Hälfte des Halbfinales der US Open vor wenigen Tagen, abgewunken (oder wurden gar nicht gefragt). Was dazu geführt hat, dass etwa Flavio Cobolli in der Mannschaft von Neo-Kapitän Yannick Noah einläuft. Cobolli war in Berlin noch Ersatzmann.
Beim Team Welt, 2025 erstmals in der Hand von Andre Agassi, sieht die Lage noch ein bisschen trauriger aus. Ben Shelton, auch ein Mann mit ausuferndem Charisma, fehlt verletzungsbedingt. Mit der Renaissance von Félix Auger-Aliassime war so nicht zu rechnen, der Kanadier fehlt in San Francisco auch. Stattdessen werden sich Alex Michelsen und Reilly Opelka versuchen.
Da muss dann wohl die Dramaturgie des Wochenendes dafür sorgen, dass die Fans so richtig abgeholt werden. Und das ist beim mittlerweile gelernten Modus, wonach die Matches von Tag zu Tag „wertvoller“ werden, ja durchaus möglich.
