Vertagt! Tomics Vater muss erst im Oktober vor Gericht

Bernard Tomic, der Sohn von John, sagte indes seine geplante Teilnahme am Millionen-Turnier in Rom ab.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.05.2013, 09:51 Uhr

Heute, Dienstag, hätte sich John Tomic zum zweiten Mal in Madrid vor Gericht verantworten sollen. Der Vater des Weltranglisten-52. Bernard Tomic hatte letzte Woche in der spanischen Hauptstadt den Sparringpartner seines Sohnes, dem am Freitag 30 Jahre alt werdenden Thomas Drouet, einen Kopfstoß gegeben, diesem dabei die Nase gebrochen sowie einen Wirbelbruch zugefügt. Laut australischen Medien sagte der Monegasse nun, am Dienstag nicht vor Gericht erscheinen zu können, ohne Gründe zu nennen. Die Verhandlung wurde auf einen noch nicht genau fixierten Termin im Oktober vertagt. Was herauskommen dürfte? Tomic Senior sprach von „Notwehr“, doch ob die Justiz – erst recht bei seiner umfangreichen Negativschlagzeilen-Vorgeschichte – dem Glauben schenkt, erscheint zweifelhaft. Bei einem Schuldspruch könnte der Australier zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten bis drei Jahren verurteilt werden.

Auch ITF verbannt John Tomic

Erste Konsequenzen hat der Zwischenfall schon jetzt gehabt. Die ATP hat allen Turnierleitern – wie berichtet – angeordnet, John Tomic bis auf weiteres nicht zu akkreditieren. Diese Sperre wäre zwar nicht für die von der ITF ausgerichteten Events gültig gewesen, doch mittlerweile ist der Internationale Tennisverband nachgezogen: „Die ITF wird die ATP in ihrem Schritt, John Tomic auf die Liste der nicht zu akkreditierenden Personen zu setzen, mit sofortiger Wirkung unterstützen, und wir werden den Ausgang der Untersuchungen der ATP abwarten“, so die ITF in einem Statement gegenüber „USA TODAY Sports“.

Zuvor hatten die French Open in Paris bereits erklärt, John Tomic nicht zuzulassen, und auch eine Verbannung aus Wimbledon wäre wohl unmittelbar bevorgestanden. Die ITF kam einer solchen Entscheidung nun zuvor. Bernard fällt es indes angesichts der Ereignisse wohl recht schwer, sich aufs Tennis zu konzentrieren: Der 20-Jährige sagte seine geplante Teilnahme am ATP-Masters-1000-Turnier in Rom ab. Mit wem er zukünftig trainieren wird, steht noch nicht fest, etliche erfahrene australische Coaches, mit denen er in den letzten Tagen Kontakt hatte, haben ihm jedoch laut Medienberichten schon ihre Unterstützung zugesagt.

„Pain in the ass father“

Todd Woodbridge, der Profitennis-Chef des australischen Tennisverbands, betonte kürzlich ebenfalls, dass „Tennis Australia“ voll hinter Bernard Tomic stehe. Der Ex-Spitzenspieler versuchte, es positiv zu sehen: Der Vorfall könne ihm „die Chance geben, Bernie zu werden, sein eigener Mann.“ Auch wenn Bernard selbst schon für viele negative Schlagzeilen gesorgt hat: Wie schwer er es mit einem Vater hat, ist bereits seit langer Zeit bekannt. Das illustriert auch dieses Nike-Werbevideo mit John McEnroe bestens. Es ist zwar schon rund zwei Jahre und dreieinhalb Monate alt, und dennoch scheint es heute mehr Gültigkeit denn je zu haben.

(Text: MaWa; Foto: Jürgen Hasenkopf)

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Dienstag
14.05.2013, 09:51 Uhr