Von Ashleigh Barty lernen - geht das?

Ashleigh Barty hat mit ihrem Erfolg bei den Australian Open ihre Spitzenposition in der WTA-Weltrangliste zementiert. Finalgegnerin Danielle Collins möchte Anleihen bei der Australierin nehmen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 31.01.2022, 11:51 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
Ashleigh Barty kann mit dem Aufschalg variieren wie sonst keine Spielerin
© Getty Images
Ashleigh Barty kann mit dem Aufschalg variieren wie sonst keine Spielerin

Danielle Collins hat bei der Siegerehrung nach ihrer Final-Niederlage gegen Ashleigh Barty bei den Australian Open keine Eile verspürt. Collins, die eine bewegte Krankheitsgeschichte hinter sich hat, ging neben den Danksagungen an ihr Team, die Veranstalter, etc. aber auch kurz auf ihre Bezwingerin ein: Sie werde sich an der Variabilität von Bartys Spiel ein Beispiel nehmen, selbst versuchen, für mehr Abwechslung zu sorgen.

Das ist der US-Amerikanerin durchaus zuzutrauen, Collins arbeitet sehr zielstrebig auf ihre Erfolge hin. Zunächst extrem erfolgreich im US-College-System, seit ein paar Jahren auch auf der WTA-Tour. Am morgigen Montag wird Collins erstmals unter den zehn besten Spielerinnen der Welt geführt. Harte Arbeit zahlt sich aus. Und man darf gespannt sein, welche Variationen Collins in den kommenden Monaten auspacken wird.

Barty mit dem Slice auch offensiv

Nun ist die Spielanlage von Ashleigh Barty allerdings ziemlich einzigartig auf der WTA-Tour. Das beginnt schon beim Aufschlag. Keine andere Spielerin hat bei der Spieleröffnung so viele Möglichkeit, Tempo und Spin bzw. Kick zu variieren. Während Aryna Sabalenka, die erste Verfolgerin von Barty in den Rankings, dieser Tage schon froh ist, wenn sie überhaupt einen Einwurf ins Feld bringt, nimmt Ashleigh Barty nach einem geraden Service durch die Mitte bei nächster Gelegenheit einfach Tempo aus dem Service und schlägt mit Schnitt nach außen auf.

Und dann natürlich Bartys Rückhand-Slice. Vergleiche mit jenem von Roger Federer sind unangebracht, das hat die nunmehrige dreimalige Major-Siegerin in Melbourne selbst gesagt. Aber wie Federer setzt Barty den unterschnittenen Ball ja nicht nur in der Defensive, sondern auch als offensives Stilmittel ein. Wie übrigens auch Angelique Kerber in ihrer besten Phase. Das bedingt natürlich jahrelange Übung, das Aufbauen von Vertrauen in die eigenen Slice-Fähigkeiten. Es ist nicht anzunehmen, dass etwa Sabalenka in näherer Zukunft die Bälle so filetiert wie Ash Barty. Die Frau aus Belarus wird wohl eher zu dem Schluss kommen, dass sie einfach noch härter auf die Kugel prügeln muss, als sie dies eh schon tut.

Djokovic, Nadal, Federer verbessern sich ständig

Allerdings haben die Australian Open gezeigt, dass auch Ashleigh Barty nicht unverwundbar ist. Obwohl sie im gesamten Turnier keinen einzigen Satz verloren hat. Aber wer in der Lage ist, die Australierin mit hohem Tempo in der Rückhand-Ecke zu halten, womöglich den Bällen auch nachzugehen, der darf sich gute Chancen auf den Punktgewinn ausrechnen. Collins hätte den zweiten Satz im Endspiel gewinnen müssen, Amanda Anisimova im Achtelfinale war ebenfalls nahe dran.

Was Ashleigh Barty aber natürlich weiß. Und weshalb sie mit ihrem Coach Craig Tyzzer auch an ihrer durchgeschwungenen Rückhand arbeitet. Denn das zeichnet die Allerbesten ja auch beiden Seiten des Tennisspektrums aus: Dass sie sich ständig weiter verbessern wollen. Egal, ob man bereits den Status einer noch aktiven Legende hat wie Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer.  

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger
Nadal Rafael
Djokovic Novak
Barty Ashleigh

von Jens Huiber

Montag
31.01.2022, 16:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.01.2022, 11:51 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Federer Roger
Nadal Rafael
Djokovic Novak
Barty Ashleigh