War das wieder der typische „Monte-Carlo-Djokovic“?
Novak Djokovic hat das Turnier in Monte-Carlo zwar schon zwei Mal gewonnen. In der jüngeren Vergangenheit hat sich Djokovic im Fürstentum aber ein paar unerklärliche Aussetzer geleistet.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
10.04.2025, 05:50 Uhr

Sky-Experte Benjamin Ebrahimzadeh hat es gestern ein bisschen flapsig, wiewohl natürlich treffend formuliert: Es gäbe nun mal diesen einen Spieler, gegen den man nicht gerne spielt. Das kenne man aus dem Clubleben. Ob die Stichproben-Größe nach zwei Treffen mit Alejandro Tabilo da schon groß genug ist, lässt sich im Fall von Novak Djokovic schwer sagen. Fakt ist: Djokovic hat beide bisherigen Partien gegen den Chilenen verloren. Im vergangenen Frühjahr in Rom, nun auch in Monte-Carlo.
Es war aber nicht nur das schiere Ergebnis von 3:6 und 4:6 aus Sicht von Djokovic, das einen staunen lässt. Gerade in der Endphase - auch das erläuterte Ebrahimzadeh sehr anschaulich - verteilte Djokovic Geschenke, wie man das von ihm nur äußerst selten sieht. Er habe zwar gehofft, dass er nicht so eine Leistung abliefern würde, erklärte Djokovic sinngemäß nach seiner PLeite. Aber befürchtet.
Wobei: in Monte-Carlo scheint sich das schon fast zum Muster zu entwickeln. Ja, 2013 und 2015 hat Novak Djokovic hier den Titel geholt, bei beiden Anlässen auch Rekord-Champion Rafael Nadal besiegt (einmal im Endspiel, einmal im Halbfinale). Aber die Line-Up jener Spieler, die sich in jüngerer Vergangenheit einen Karriere-Sieg gegen Djokovic holen konnten, liest sich nicht gerade wie die Aufstellung der New York Yankees aus dem Jahr 1927, die als „Murderers´ Row“ bekannt wurde.
Djokovic verliert gegen Vesely, Goffin, Evans
2016 etwa musste sich Djokovic Jiri Vesely geschlagen geben. Der Tscheche, ein Linkshänder wie Alejandro Tabilo, hatte irgendwie die Nummer von Djokovic: auch er führt im Head-to-Haed mit 2:0. 2017 kam das Aus von Djokovic dann im Viertelfinale gegen David Goffin, das ist gewissermaßen nachvollziehbar. Ebenso wie jenes im Jahr darauf im Achtelfinale gegen Dominic Thiem. 2019 konnte Daniil Medvedev Djokovic besiegen - auf Sand auch eine kleine Überraschung.
Aber kein Vergleich mit dem Coup, den Daniel Evans 2021 gegen Nole landete. Oder zwölf Monate später Alejandro Davidovich-Fokina. 2023 war Djokovic gegen Lorenzo Musetti gegen Novak Djokovic schon mit einem Satz und einem Break im Rückstand - und gewann dann doch noch.
Was das für die weitere Sandplatz-Saison bedeutet? Wahrscheinlich herzlich wenig. Am Ende geht es Novak Djokovic wohl nur um seinen 25. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier. Und es ist anzunehmen, dass er in Roland-Garros wieder auf der Höhe seiner Schaffenskraft agiert. So wie 2024 bei Olympia. Da allerdings nur im Best-of-Three-Format.
Hier das Einzel-Tableau in Monte-Carlo