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Warum Griekspoors Auftritt in Russland für maximalen Wirbel sorgt

Tallon Griekspoor schlägt bei den umstrittenen North Palmyra Trophies in St. Petersburg auf. Den öffentlichen Appell des niederländischen Außenministers ignoriert er.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 29.11.2025, 20:01 Uhr

Tallon Griekspoor wird in St. Petersburg aufschlagen
© Getty Images
Tallon Griekspoor wird in St. Petersburg aufschlagen

Die North Palmyra Trophies sind kein gewöhnliches Showevent. Seit 2022 fungiert die von Gazprom finanzierte Veranstaltung als Ersatz für reguläre Turniere, die Russland von der ITF wegen des Kriegs gegen die Ukraine nicht mehr austragen darf. Während russische und belarussische Profis auf der Tour unter neutraler Flagge antreten müssen, bietet dieses Event eine Bühne, die klar staatlich unterstützt wird. Genau deshalb sorgt die Teilnahme des Niederländers Tallon Griekspoor für Stirnrunzeln: Er ist nämlich der einzige Spieler im Feld ohne russischen Hintergrund.

Die private Verbindung zu Russland

Dass Griekspoor nach St. Petersburg reist, lässt sich wohl auf seine mutmaßliche Beziehung zu Anastasia Potapova zurückführen. Die Russin spielt ebenfalls beim Event mit und zeigt sich auch sonst in munterer Gesellschaft mit Griekspoor (zuletzt etwa beim gemeinsamen Urlaub auf den Malediven). In diesem Kontext wirkt Griekspoors Entscheidung immerhin etwas weniger wie ein rein sportlicher Abstecher mit politischen Scheuklappen.

Offener Appell und schnippischer Konter

Der niederländische Außenminister David van Weel hatte Griekspoor öffentlich aufgefordert, den Start nochmal zu überdenken: Ein solcher sei natürlich nicht verboten, aber aus moralischer Sicht zumindest fragwürdig. Griekspoor reagierte zunächst mit einem flapsigen Kommentar auf X – „Haben die nichts Besseres zu tun?“ –, bevor der Post wieder gelöscht wurde. Mittlerweile befindet er sich bereits in St. Petersburg und bereitet sich dort auf seinen Auftritt vor.

Kritik auch an russischen Stars

Auch der Rest der Teilnehmerliste sorgt für Diskussionen. Daniil Medvedev und Karen Khachanov, die auf der Tour als neutrale Athleten antreten, lassen sich hier etwa auf ein Event ein, das eng mit staatlichen Strukturen verknüpft ist. Rennae Stubbs zeigte sich überrascht, vor allem über Medvedev, der im Vorjahr noch abgesagt hatte. Für viele Beobachter geht es inzwischen nicht mehr um einen harmlosen Schaukampf, sondern um die Frage, wie viel Propaganda sich eigentlich im Tennisalltag verstecken kann…

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von Isabella Walser-Bürgler

Sonntag
30.11.2025, 10:21 Uhr
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