Wawrinka hinterlässt Fragezeichen - Quo vadis, Stan?
Stan Wawrinka wird aufgrund von Müdigkeit nicht am ATP-500-Turnier in Dubai teilnehmen - doch nicht nur die kuriose Absage für das Event in den Vereinigten Arabischen Emiraten wirft Fragen auf.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
13.03.2021, 21:23 Uhr

Sonderlich schlau wird man aus den bisherigen Saisonleistungen Stan Wawrinkas nicht. Trotz passabler Leistungen setzte es in Doha (gegen Lloyd Harris) und in Rotterdam (gegen Karen Khachanov) zuletzt zwei Erstrundenniederlagen, zudem musste der 35-Jährige bei den Australian Open trotz eines tollen Comebacks gegen Marton Fucsovics bereits nach Runde zwei die Koffer packen.
"In der zweiten Runde zu verlieren, ist natürlich absolut nicht zufriedenstellend, aber ich bin in einer besseren Verfassung als vor vier Wochen. Enttäuschungen sind Teil des Prozesses. Wir müssen weitermachen", sagte Wawrinka, der sich in der Off-Season mit einer Corona-Infektion herumgeschlagen hatte, nach der Pleite gegen den Ungarn.
Wawrinka ist in Dubai - und spielt nicht
Dass der dreifache Major-Champion jedoch auch nach dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Schuss kam, dürfte aus Sicht des Schweizers Grund zur Sorge sein. Denn klar ist auch, dass dem 35-Jährigen langsam, aber sicher die Zeit davonläuft. Vor der Saison hatte Wawrinka angesichts des nahenden Karriereendes einen letzten großen Angriff versprochen, wirklich aufzugehen scheint dieser Plan derzeit aber nicht.
Wohl auch deswegen gönnt sich "Stan the Man" bis zur Sandplatzsaison nun eine Pause. Seinen Start am ATP-Masters-1000-Event in Miami hatte er bereits frühzeitig abgesagt, kurz vor Turnierstart entschloss sich Wawrinka nun auch dazu, aufgrund von Müdigkeit nicht in Dubai an den Start zu gehen. Kurios: Der Schweizer hatte der Auslosung noch vor Ort beigewohnt.
Rückkehr in der Sandplatzsaison
Wawrinka wird somit erst bei dem am 5. April beginnenden ATP-250-Sandplatzturnier in Marbella auf die ATP-Tour zurückkehren. Auf seinem Lieblingsbelag warten auf den Weltranglisten-20. dann bereits die Stunden der Wahrheit, denn mit vereinzelten Siegen wird sich der Schweizer als dreifacher Grand-Slam-Sieger definitiv nicht zufrieden geben.
Wie sein Coach Daniel Vallverdu vor Saisonbeginn angekündigt hatte, geht es für Wawrinka in der Spätphase seiner Karriere um Turniersiege und ein hohes spielerisches Grundniveau. Sollte er diese Ziele in absehbarer Zukunft nicht erreichen, könnte für den so talentierten der Mann aus Lausanne bald das Ende seiner Laufbahn erreicht sein. Denn auch Wawrinka selbst wird sich in der turnierfreien Phase nun eine Frage stellen: Quo vadis, Stan?