Wegen ATP-Regel: Sinner und Alcaraz verlieren Millionen
Jannik Sinner und Carlos Alcaraz führen die Bonuswertung der ATP für das Jahr 2025 an, verzeichnen aber trotzdem massive finanzielle Einbußen. Grund dafür ist eine strikte Masters-1000-Regel, die selbst die großen Stars nicht verschont.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
29.11.2025, 18:27 Uhr

Traditionell belohnt die ATP ihre Topspieler über einen millionenschweren Bonuspool. Allerdings ist das Geld an bestimmte Bedingungen geknüpft. Wer etwa Masters-1000-Turniere ohne triftigen Grund auslässt, verliert 25 Prozent pro Event. Für Carlos Alcaraz, der die Bonusrangliste anführt, halbiert sich damit die Summe von insgesamt 4,8 Millionen Dollar.
Alcaraz mit Verlustgeschäft
Der Spanier musste verletzungsbedingt sowohl die Canadian Open als auch das Shanghai Masters auslassen. Damit stehen ihm zwei versäumte Turniere und entsprechende Kürzungen zu Buche. Dafür blieb für ihn das 1000er-Turnier in Madrid ohne Konsequenzen, weil er trotz Nichtteilnahme seine medialen Verpflichtungen erfüllte. Übrig bleiben ihm am Ende 2,4 Millionen Dollar, zusätzlich zu seinen ohnehin gigantischen 18,8 Millionen Preisgeld in dieser Saison. Er wird den ATP-Bonus daher zu verkraften wissen.
Sinner geht komplett leer aus
Noch ‘drastischer’ trifft es Jannik Sinner: Obwohl der Italiener in der Bonuswertung auf Platz zwei rangiert und eigentlich über zwei Millionen Dollar erhalten hätte, streicht die ATP seinen Bonus zur Gänze. Vier verpasste Masters-1000-Turniere gelten nämlich automatisch als Bonuspool-Disqualifikation. Während drei Ausfälle davon aus seiner Dopingsperre im Frühjahr resultierten, ließ er die Canadian Open freiwillig zugunsten einer Regenerationspause vor den US Open aus. Das Regelwerk lässt hier keinen Spielraum: vier Striche bedeuten eben null Dollar.
Zusatzverdienst gesichert
Ganz ohne Zusatzverdienst bleiben die beiden Stars dennoch nicht. Über das Profit-Sharing der Masters-1000-Turniere war Sinner in der vergangenen Saison 2024 sogar Topverdiener (1,33 Millionen Dollar), dicht gefolgt von Zverev und Alcaraz. Auch 2025 dürfte das Trio erneut oben stehen. Zusätzlich führte Alcaraz die Bonuswertung der ATP-500-Events an, womit für ihn weitere lukrative Ausschüttungen anstehen dürften.
Und bei den Damen? Swiatek schlägt einen anderen Weg ein
Während die ATP-Stars um Bonusprozente kämpfen, diskutiert man auf der WTA-Tour über Belastungsgrenzen. Iga Swiatek kritisierte (schon wieder) den dichten Kalender und kündigte an, 2026 zwei bis drei größere Turniere auslassen zu wollen. 2025 spielte sie 19 Events und über 80 Matches, verlor aber wegen verpasster WTA-500-Startpflicht zweimal wichtige Punkte. Swiatek denkt damit laut über eine Saison nach, die Bonuszahlungen hintanstellt.
