Lopez fordert Twitter-Gesetz

Der Spanier spricht sich dafür aus, dass Anfeindungen in sozialen Netzwerken härter bestraft werden müssen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.11.2013, 10:17 Uhr

Feliciano Lopez ist wie viele seiner Spielerkollegen sehr aktiv in den sozialen Netzwerken. Über 283.000 Leute folgen dem Spanier auf Twitter. Nahezu täglich versorgt Lopez seine Follower mit Neuigkeiten aus seinem Leben. In einem Interview mit der spanischen Website „tennistopic.com“ hat der 32-Jährige über die Schattenseiten von sozialen Netzwerken gesprochen, besonders von Twitter.

„Ich benutze zum Beispiel Instagram. Die Leute sind sehr herzlich und dankbar. Ich mag es, Dinge mit ihnen zu teilen. Aber Twitter ist ein richtiges Problem. Es gibt Sachen, die verändert werden sollten. Eine Person sollte nicht die Möglichkeit haben, ein Benutzerkonto zu erstellen, um damit irgendjemanden zu beleidigen, bei dem es gerade angebracht scheint. Das sollte bestraft werden, und es sollte ein Gesetz geben, um das zu regeln. Jemand darf nicht auf Twitter, facebook oder in einem anderen sozialen Netzwerk ein Profil erstellen können, dann mit Beleidigungen um sich werfen, und dann passiert nichts dagegen.“

Marino, Gajdosova und Kerber bedroht und beleidigt

Fälle, bei denen Spieler und Spielerinnen in sozialen Netzwerken aufs Übelste beschimpft und beleidigt wurden, gibt es schon zur Genüge. So nahm die Kanadierin Rebecca Marino zwischen Februar 2012 und September 2012 eine siebenmonatige Auszeit, teilweise auch freiwillig, weil sie durch Kritik im Internet verletzt wurde. Marino erklärte, dass sie durch Twitter-Kommentare von Glücksspielern, die Geld durch das Setzen auf ihre Matches verloren haben, extrem verletzt wurde. „Sie sagten: ‚Du hast das Match weggegeben, du schuldest mir so und so viel Geld, du sollst in der Hölle verbrennen, du sollst sterben’. Oh, mein Gott, das ist wirklich beängstigend“, erklärte die Kanadierin. Marino nahm dann ihren Twitter-Account aus dem Netz und verkündete im Februar dieses Jahres ihr Karriereende wegen Depressionen.

Auch die gebürtige Slowakin Jarmila Gajdosova sah sich Anfeindungen in den sozialen Netzwerken ausgesetzt. Die Australierin wurde beschuldigt, dass sie ihren Spielerkollegen Samuel Groth nur geheiratet hat, um die australische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Angelique Kerber wurde nach ihrer Zweitrunden-Niederlage in Wimbledon gegen Kaia Kanepi auf ihrer facebook-Seite aufs Übelste beleidigt. Sogar Todesdrohungen wurden gegen die deutsche Nummer eins ausgesprochen. Hinter den Beleidigungen steckten wohl Sportwetter, die wegen der Niederlage der Deutschen Geld verloren hatten. Kerber stand gegen Kanepi kurz vor dem Sieg, als sie im Tiebreak des zweiten Satzes mit 5:1 führte und das Match schließlich in drei Sätzen verlor. „Natürlich nimmt einen so etwas mit. Aber ich habe versucht, es nicht so sehr an mich heranzulassen“, sagte Kerber über die verbalen Attacken.(Text: cab; Foto: Jürgen Hasenkopf)

von tennisnet.com

Samstag
30.11.2013, 10:17 Uhr