Wen holt sich Carlos Alcaraz ins Team - wenn überhaupt?
Das Anforderungsprofil für einen möglichen (Super-)Coach für Carlos Alcaraz könnte sehr spitz sein.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
25.12.2025, 08:38 Uhr

Als Jürgen Klopp Coach des FC Liverpool wurde, hatte Trainer-Kollege Thomas Tuchel sofort den passenden Spruch parat: er sei froh, dass er nun wisse, was seine kommende Station werden würde. Zum Hintergrund: Tuchel war Klopp jeweils in Mainz und dann bei Borussia Dortmund als Übungsleiter gefolgt.
Ähnliches könnte sich in der Tennisszene zutragen. Wenn auch unter ein bisschen anderen Vorzeichen. Und unter der Prämisse, dass Carlos Alcaraz nach der Trennung von Juan Carlos Ferrero neben Samuel Lopez überhaupt noch einen zweiten Coach sucht. Dafür ist die Kandidatenliste rechtschaffen kurz. Was auch damit zu tun hat, dass der Clan um den aktuellen Weltranglisten-Ersten zum einen sehr eng, zum anderen sehr auf Spanien ausgerichtet ist. Dass sich da etwa ein Ivan Lendl oder ein Typ wie Andy Murray gut aufgehoben fühlen würde, ist eher fraglich. Sollten diese beiden überhaupt Ambitionen hegen, als Coaches wieder aufs Karussell aufzuspringen.
Erster Härtetest für Alcaraz in Melbourne
Nein, es würde wohl ein spanischer (Super?-)Coach sein, den sich das Team Alcaraz anlacht. Und da könnte man ja auch bei Alexander Zverev Anleihen nehmen: Denn nachdem der Deutsche und Juan Carlos Ferrero ihre Zusammenarbeit beendet hatten, kam recht bald David Ferrer ins Spiel. Der als spanischer Davis-Cup-Kapitän natürlich ganz nah dran ist an Alcaraz, auch wenn dieser für die Finalrunde in Bologna absagen musste. Das wäre dann ja fast wie die Tuchel-auf-Klopp-Erbfolge (die sich in Liverpool bekanntermaßen nicht fortsetzte).
Andererseits wäre es überraschend, würde Alcaraz schon zu Jahresbeginn einen neuen Coach aus dem Ärmel zaubern. Schließlich war Samuel Lopez während der Spielzeit 2025 ja auch bei vielen Turnieren dabei, währen Ferrero einige ausließ.
Ob Not am Mann ist, wird sich also frühestens in Melbourne zeigen. Wo Carlos Alcaraz ja bislang noch nicht einmal das Halbfinale erreichen konnte. Und wo es nach der Niederlage gegen Novak Djokovic Anfang 2025 ja hieß (auch bei namhaften Ex-Spielern, die jetzt einen Podcast betreiben), dass sich der Mann aus Murcia auf dem absteigenden Ast befände. Acht Titel später, darunter zwei Majors, konnte davon keine Rede mehr sein. Spannend wird es trotzdem.
