Nach Dopingsperre: Wie steht's eigentlich um Simona Halep?

Seit ihrer Dopingsperre im Oktober 2022 hat die Öffentlichkeit nichts mehr von Simona Halep gehört. Ex-Coach Darren Cahill weiß zumindest etwas.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 23.03.2023, 17:28 Uhr

Simona Halep zeigt sich in Wimbledon 2022 von ihrer besten Seite
© Getty Images
Simona Halep

Es war ein Schock, der da am 21. Oktober 2022 um die Tenniswelt ging: Simona Halep hatte verkündet, des Dopings beschuldigt zu sein, eine Probe im Rahmen der US Open habe Roxadustat enthalten - ein Mittel, das die roten Blutkörperchen erhöht und ähnlich wie das verbotene EPO für eine verbesserte Sauerstoffversorgung sorgt./

Der Aufschrei war groß, denn Halep genießt in der Szene einen exzellenten Ruf als ehrliche Arbeiterin. Vor allem ihre (Ex-)Coaches gaben ihrem Schützling volle Rückendeckung. "Sie ist absolut gegen jede Form von Doping. Ich weiß, dass es ihr nie in den Sinn gekommen ist, eine verbotene Substanz zu nehmen", schrieb Patrick Mouratoglou, mit dem Halep zuletzt zusammengearbeitet und der in 2022 neues Feuer bei der Ex-Nummer 1 entfacht hatte. 

Noch ausführlicher äußerte sich Darren Cahill, mit dem Halep bei den French Open 2018 ihr erstes Grand-Slam-Turnier gewonnen hatte - die beiden hatten sechs Jahre lang zusammengearbeitet. "NULL Chance" bestünde, dass Halep wissentlich eine verbotene Substanz zu sich genommen habe, so Cahill. "Simonas Integrität ist makellos", führte er weiter aus, und: "Ehrlichkeit war immer ihre größte Stärke und größte Schwäche" - man habe sich immer gemeinsam darüber lustig gemacht, dass sie nie auch nur eine kleine Lüge habe erzählen können. 

Darren Cahill über Halep: "Ich kenne ihre DNA"

Cahill war es nun auch, der vor einigen Wochen zumindest ein kleines Update kundtat, wie es um den Fall Halep steht. Man wisse mittlerweile, woher die Kontamination stamme - eine Anhörung folge wohl bald, erklärte Cahill im Podcast The Big Deal. Und natürlich seien die Vorgaben der WADA richtig, dass jeder Athlet für das verantwortlich sei, was sich in ihrem Körper befinde. "Simona wird ihre Strafe absitzen. Aber der Fehler lag nicht bei ihr, sie hat nichts Falsches getan." In diesem Falle habe wohl eine Firma einen Fehler gemacht, eine medizinische Fachkraft, jemand von der WTA oder aus ihrem Team. "Ich hoffe, jemand hebt seine Hand und übernimmt die Verantwortung dafür. Denn wenn ich eines weiß: Simona hat keinen Fehler gemacht."

"Ich denke oft an Simo", erklärte er außerdem. "Ich kenne ihre DNA und es gibt keine Möglichkeit, dass sie betrogen hat. Sie ist eine tolle Frau, eine tolle Person."

von Florian Goosmann

Donnerstag
23.03.2023, 17:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 23.03.2023, 17:28 Uhr