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Melzer kriegt Freilos, unangenehmes Los für Thiem

Andreas Haider-Maurer kennt seinen ersten Gegner als einziger des rot-wie-roten Trios beim Heimturnier noch nicht.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 13.10.2012, 13:57 Uhr

Manuel Wachta live aus der Wiener Stadthalle

Samstagmittag ist im Hotel Marriott in der Wiener Innenstadt die Hauptbewerbs-Auslosung der Erste Bank Open 2012 durch die erfolgreichen Paralympics-Athleten Günter Matzinger und Henriette Koosz vorgenommen worden. Während der zweifache Stadthallen-Gewinner Jürgen Melzer als Nummer 4 der Setzliste gerade noch sein Freilos erhaschte, hat’s Dominic Thiem nicht so gut erwischt. Der Niederösterreicher bekommt es mit dem Slowaken Lukas Lacko zu tun. Andreas Haider-Maurer trifft in Runde eins auf einen Qualifikanten. Auf den topgesetzten Star Juan Martin del Potro (Argentinien) wartet der Sieger eines Qualifikanten-Duells, Melzer könnte er frühestens im Halbfinale begegnen. Janko Tipsarevic (Serbien/2) und Tommy Haas (Deutschland/3) sind die Favoriten in der unteren Rasterhälfte.

Melzer: „Kann es kaum erwarten“

Mit allmählich wieder steigender Form geht Melzer in diesem Jahr auf den Wien-Hattrick los, der angesichts der Besetzung an den vordersten drei Stellen allerdings schwer zu schaffen sein dürfte. „Ich bin auf dem Weg heim von Asien“, ließ der Niederösterreicher Samstag zu Mittag über Twitter wissen. „Es war eine Up-and-Down-Reise mit einer guten Woche in Peking. Ich komme dem näher, wo ich mit meinem Tennis sein will. Ich freue mich schon auf die Erste Bank Open in Wien. Ich kann es kaum erwarten, vor meinem Heimpublikum zu spielen.“

Erstmals im Einsatz ist Melzer am Mittwoch oder Donnerstag. Sein Gegner wird der Belgier Steve Darcis oder der luxemburgische Aufschlagriese Gilles Müller sein. An Darcis hat der 31-Jährige keine guten Erinnerungen, er verlor beide Duelle 2008 im Memphis-Achtelfinale und 2011 im Davis Cup. Gegen Müller dagegen hat Melzer beide bisherigen Vergleiche 2005 in St. Pölten und 2006 in ’s-Hertogenbosch gewonnen, diesmal wäre es das erste Match der beiden auf Hardcourt.

Thiem und Lacko in Form

Thiem hat bei seinem fünften Auftritt in einem ATP-Hauptfeld mit Lacko keinen gesetzten, aber den ersten ungesetzten Spieler erwischt. Von Losglück kann keineswegs die Rede sein, ist Lacko doch gerade auf Hardcourt mit seiner starken Vorhand und dem scharfen Service ein harter Gegner. Auch auf Rasen, was Melzer heuer in der zweiten Wimbledon-Runde zur Kenntnis nehmen musste. Während Thiem in Rennes mit dem ersten Challenger-Viertelfinale seiner Karriere aus der Qualifikation heraus gute Form bewies, ergeht es Lacko diese Woche gar noch besser. Der 24-Jährige steht beim Taschkent-Challenger ohne Satzverlust im Finale.

Seine Hallenform noch nicht gefunden hat Haider-Maurer. Nach seinem großartigen Lauf bei den Sandplatz-Challengern mit zwei Turniersiegen, einem Finale und einem Viertelfinale in Folge kassierte er beim Wechsel auf die Indoor-Turniere Auftaktniederlagen in Mons und Rennes. Doch in Wien, wo der Niederösterreicher 2010 sensationell das Finale erreicht hatte, könnte der 25-Jährige wieder zur Hochform auflaufen. Seine erste Hürde kennt er zwar noch nicht, sollte aber wohl zu nehmen sein, wartet doch voraussichtlich ein in der Weltrangliste hinter ihm geführter Spieler. Dieser wird erst am Montag ermittelt. Somit ist vor Dienstag keiner der drei im Hauptbewerb stehenden Österreicher im Einsatz.

Trotz Skandal von 2010: Wildcard an Gulbis

Für große Verwunderung sorgte die Vergabe der dritten Wildcard. Diese wurde neben Thiem einem weiteren Schützling von Trainer Günter Bresnik zugesprochen, dem hochtalentierten Letten Ernests Gulbis. Und damit ausgerechnet jenem Mann, dessen Umfeld in Wien 2010 für einen handfesten Skandal gesorgt hatte. Gulbis vermögender Vater hatte einem Kellner im Spielerbereich aus Wut einen Kaffee ins Gesicht geschüttet und reiste daraufhin samt seinem Sohn ab. Die Wildcard solle nun, so die Veranstalter in einer Aussendung, „einen Schwamm über die unerquickliche Angelegenheit ziehen.“

Das Doppel wurde am Samstag um 14:00 Uhr ausgelost. Nach der sensationellen Besetzung im Vorjahr sind heuer Melzer und Alexander Peya überraschend auf eins gesetzt. Die beiden treffen in zum Auftakt auf Michael Kohlmann (Deutschland) und Dick Norman (Belgien). Die Kitzbühel-Sieger Julian Knowle und Filip Polasek (Slowakei) sind auf zwei gereiht und eröffnen gegen Fabio Fognini (Italien) und David Marrero (Spanien). Die Wildcards gingen an Haider-Maurer und Max Neuchrist sowie an Martin Fischer und Philipp Oswald.(Foto: GEPA pictures/ Osports)

Hier die aktuellen Ergebnisse von den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle:Qualifikation,Hauptbewerb,Doppel,Spielplan.

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Samstag
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