Willkommen auf der ATP-Tour, Jannik Sinner!

Mit einem 6:2, 0:6, 6:4-Erfolg am Mittwochnachmittag gegen Mate Valkusz in der ersten Runde der Hungarian Open feierte der italienische Teenager Jannik Sinner seinen ersten Matcherfolg auf der ATP-Tour.

von Florian Heer aus Budapest
zuletzt bearbeitet: 24.04.2019, 20:50 Uhr

Jannik Sinner

Eigentlich war die Chance auf das erste Erreichen eines Hauptfelds auf der ATP-Tour für Jannik Sinner schon in der zweiten Runde der Qualifikation verflogen. Der 17-jährige Italiener verlor gegen den Deutschen Yannick Maden glatt in zwei Sätzen. In der ersten Runde hatte Sinner noch von der Aufgabe des Tschechen Lukas Rosol profitiert.

Eine Ellbogenverletzung des Überraschungsfinalisten des ATP-Masters 1000 in Monte-Carlo, Dusan Lajovic, bescherte dem Teenager dann doch noch sein Debüt im Main-Draw. Mit dem Lokalmatador und Wildcard-Entry Mate Valkusz aus Ungarn stand dem Lucky Loser Sinner ein weiterer Novize der ATP-Tour gegenüber. Der gebürtige Budapester ist vorrangig auf der ATP-Challenger-Tour bzw. der ITF-World-Tennis-Tour unterwegs.

Ziel: Festigung auf Challenger-Ebene

Letztere hat Sinner indes innerhalb kurzer Zeit wieder verlassen. Zwei Titel fuhr der Rotschopf aus Südtirol in Trento und Santa Margherita di Pula in dieser Saison ein. Die Erfolge kamen im Anschluss an seinen ersten Triumph auf ATP-Challenger-Ebene im italienischen Bergamo im Februar dieses Jahres.

„Ich glaube, dass ich die ITF-Turniere inzwischen hinter mir gelassen habe“, erzählte Sinner am Rande der Hungarian Open. „Jetzt gilt es, mich auf der ATP-Challenger-Tour zu etablieren. Zeitgleich hoffe ich natürlich auf die ein oder andere Wildcard auf ATP-Tour-Ebene.“

Mit seinem aktuellen Ranking auf Position 314 der ATP-Weltrangliste ist er allerdings von einer direkten Qualifikation in die Felder der ATP-250-Events noch ein Stück weit entfernt. Die Siegesserie des Jungstars seit Bergamo im Unterbau des Herrentennis ist allerdings nicht unbemerkt geblieben.

Trainingseinheiten in Monte Carlo

„Ich trainiere an der Piatti-Academy, die nur unweit von Monte Carlo entfernt liegt. Auch dort hatte ich für eine Wildcard angefragt. Ich bin also jeden Tag zwischen Bordighera und Monaco hin- und hergefahren. Ich habe während der Woche in Monte-Carlo viel trainiert“, so Sinner. Dass es letztlich nicht zu einem offiziellen Match im ruhmreichen Country Club gereicht hat, führte zu keinerlei Einbruch bei seinem Trainingsfleiß.

„Ich habe mich auf Einheiten mit den jungen Spielern konzentriert. Mit Denis Shapovalov habe ich beispielsweise viel trainiert und saß auch bei seinen Matches in der Box.“

An die ganz großen Stars der Szene wurde der Jungstar ebenfalls herangeführt. „Ich durfte Novak Djokovic für sein erstes Match einschlagen. Das war natürlich eine besondere Erfahrung", strahlte Sinner angesichts der Erinnerung.

Auch in Budapest werden die Aufgaben in der zweiten Runde nicht kleiner. Als nächstes wartet der an Nummer 5 gesetzte Serbe Laslo Djere. Das Turnier führt Marin Cilic aus Kroatien an.

von Florian Heer aus Budapest

Mittwoch
24.04.2019, 20:01 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.04.2019, 20:50 Uhr