Wimbledon 2023: Die großen (und kleinen) Fragen vor Start der Woche 2
Die deutschen und österreichischen Starter sind im Einzel nicht mehr dabei - wir aber schon! Und stellen euch und uns die Fragen, um die es in den kommenden Tagen in Wimbledon gehen wird.
von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet:
10.07.2023, 13:15 Uhr

Wer soll Novak Djokovic stoppen?
Gute Frage! (Vielen Dank.) Kurz beantwortet: Niemand. Die längere Version: Carlos Alcaraz eher nicht, noch ist die ganze große Rasenform beim Spanier noch nicht da, zu wankelmütig seine Auftritte bislang (auf hohem Niveau, versteht sich). Matteo Berrettini hat die Djokovic-Erfahrung schon 2021 gemacht, das wird 2023 nicht besser werden. Holger Rune? Ja, vielleicht geht da was, aber ein Sieg? Nee. Daniil Medvedev wird mit dem Rasen zwar langsam grün, aber die große Liebe ist das alles noch nicht. Und Jannik Sinner: Wartet nach wie vor auf sein erstes Halbfinale bei einem Major. Wir bleiben bei: Niemand.
Wie weit trägt es Elina Svitolina noch - und was ist jetzt mit Harry Styles?
Es ist schon ein Wahnsinn. Elina Svitolina war erst im Frühjahr nach ihrer Babypause auf die Tour zurückgekehrt, hat mittlerweile ein Turnier gewonnen und steht in Wimbledon im Viertelfinale. "Nach der Geburt meiner Tochter ist das der zweitglücklichste Tag meines Lebens", freute sie sich. Einziges Problem in Wimbi: Ihre Harry-Styles-Tickets für Wien musste sie verschenken. Es gibt Schlimmeres. In Wimbledon trifft sie nun auf Iga Swiatek, und in der aktuellen Form ist ihr durchaus ein Sieg zuzutrauen. Und Harry: Hat sie zu einer der nächsten Shows ohnehin eingeladen.
Macht Andy Murray weiter?
Tja. Der Sir war nach seinem Fünfsatz-Aus gegen Stefanos Tsitsipas tief enttäuscht, sprach davon, die Motivation hochhalten zu müssen - frühe Niederlagen würden dabei nicht helfen. Tendenz: Murray schläft ein paar Nächte drüber und fightet weiter. Eine Setzung im kommenden Jahr wäre hilfreich, und spielt er weiter wie zuletzt, sollte die auch drin sein.
Schaut Paula Badosa weiterhin bei Tsitsi zu?
Ja sicher! Denken wir mal. Am Sonntag jedenfalls war sie schon früh auf der Anlage und machte sie auch auf zu Court 3, zum Tsitsipas-Doppel. Im schwarzen Nike-Trainingsanzug und gerne bereit für ein Selfie mit Fans.
Was machen die denn nun, wenn's wieder regnet?
Zur Verteidigung: Man war ja die vergangenen Jahre verwöhnt in Wimbledon in Sachen Regen, kurioserweise seit 2009, als man das Dach auf dem Centre Court installiert hatte. Der Regen überrascht also manchen. Dennoch sollte hier doch eine gute Connection zum Wetterdienst bestehen. Und dass die Dächer am Mittwoch nicht geschlossen wurden, trotz Regens... dass beim Zverev-Match gegen Berrettini der große Schutt so plötzlich kam - nun ja. Und dass man sich nicht mal einen Ruck gab, nach verregneten Tagen auf den Hauptplätzen ein Match mehr einzuschieben und etwas früher zu beginnen, um dem Spielplan Herr zu werden und die Sperrstunde um 23 Uhr einhalten zu können? Das sollte doch drin sein. Ob es in Woche 2 Besserung geben wird? Man mag es bezweifeln.
Wieso fangen die generell nicht früher an auf dem Centre Court?
Weil die BBC das nicht will.
Ist Roger Federer noch in Wimbledon?
Man weiß das aktuell nicht. Der Maestro hat sich zumindest am Donnerstag noch eines der beiden Springsteen-Konzerte im Hyde-Park gegeben. Auf die Bühne, wie kürzlich bei Coldplay in Zürich, hat es ihn allerdings nicht verschlagen.
Kann Jessica Pegula was reißen?
Wieso nicht? Die US-Amerikanerin spielt immer etwas unterm Radar, dabei stand sie schon auf Platz 3 der Welt. In den Majors war allerdings spätestens im Viertelfinale Schluss. In Wimbledon ist sie nach einem kritischen Auftakt gegen Lauren Davis bislang durchgecruised, sie hat damit bei allen Grand Slams mal die Runde der letzten Acht erreicht. Ein mögliches Halbfinale gegen Iga Swiatek... könnte spannend werden!