Wimbledon 2023: Erneuter Ausschluss russischer und belarussischer Spieler
Der Krieg in der Ukraine überschattet auch die Welt der Tennisprofis.
von Gastartikel
zuletzt bearbeitet:
08.09.2023, 10:44 Uhr

So wurden Tennisspieler aus Russland und Weißrussland vom Wimbledon Championship 2022 ausgeschlossen. Da bislang kein Ende des Kriegs in Sicht ist, wird bereits über eine ebensolche Sperre für Wimbledon 2023 diskutiert. Doch welche Tennisstars sind von dieser umstrittenen Maßnahme betroffen? Und was bedeutet das für die Favoriten des kommenden Wimbledon Turniers?
Sperre russischer Tennisspieler auch für 2023 zu erwarten
Der Weltranglistenführer Daniil Sergejewitsch Medwedew durfte 2022 nicht an Wimbledon teilnehmen. Der 26-jährige verzeichnete zuletzt 2021 einen Sieg bei den US Open, der als der bisher größte Erfolg seiner Tenniskarriere gilt. Dasselbe galt für Andrej Rublev, der bislang Platz acht der Weltrangliste belegt. Auch Karen Chatschanow und Aslan Karazew zählen zu den weltweit 50 bestplatzierten Tennisspielern. Während Rublev den Ausschluss von sich selbst und mehreren Mitspielern heftig kritisierte, hielten die Veranstalter am Ausschluss von Russen und Belarussen fest. Rublev zufolge ist die Sperre eine eindeutige und unzulässige Diskriminierung der Tennisspieler. Medvedev äußerte keine öffentliche Kritik an seinem Ausschluss von einem der wichtigsten Ereignisse in der Welt des Tennis. Welche Tennisspieler anderer Nationen hoch im Kurs stehen, zeigt Sportwetten. Laut den Verantwortlichen des All England Clubs dürfen Tennisspieler dieser beiden Nationen erst wieder am Grand Slam in London teilnehmen, wenn sich Russland aus der Ukraine zurückzieht. Daher ist es möglich, dass russische Spieler auch 2023 nicht in Wimbledon aufschlagen dürfen.
Ausschluss belarussischer Tennisasse
Neben den Russen schlossen die Veranstalter des Wimbledon Turniers 2022 auch die Spieler aus Weißrussland aus. Dies betraf u. a. Tennisstar Aryna Sabalenka. 2021 nahm die 24-jährige Tennisspielerin am Halbfinale in Wimbledon teil. 2022 belegt sie Platz fünf auf der Weltrangliste der Damen. Da Weißrussland den russischen Angriffskrieg unterstützt, wollten die Verantwortlichen in Wimbledon auch alle Tennisspieler aus Belarus ausschließen. Und auch in diesem Fall ist 2023 mit einer erneuten Sperre weißrussischer Tennisspieler zu rechnen. Denn trotz starker Kritik halten die Veranstalter in Wimbledon an ihrem Kurs fest. Und das, obwohl ATP Wimbledon für den Ausschluss einzelner Spieler sanktioniert. So sollen die Punkte von Wimbledon 2022 nicht in die Weltrangliste aufgenommen werden. Da trotzdem die Top-Spieler anderer Nationen erschienen, hofft man in Wimbledon darauf, das Turnier auch im nächsten Jahr ohne russische und weißrussische Spieler ausrichten zu können. Andere Spielverbände und Tennisspieler wollen die einzelnen Tennisspieler jedoch nicht pauschal für ihre Nationalität verurteilen. Auf der ATP-Tour dürfen beispielsweise Russen und Belarussen unter neutraler Flagge antreten.
Die Favoriten für Wimbledon 2023 bei den Herren
Beim diesjährigen Turnier in Wimbledon konnte Djokovic nochmals abräumen. Doch nach zahlreichen Siegen schlichen sich erstmals Fehler in seine Spielweise an. Es bleibt also spannend, ob er im kommenden Jahr seinen Titel erfolgreich verteidigen kann. Auch der Spanier Rafael Nadal zählt immer noch zu den internationalen Tennisgrößen. 2021 gewann er bei den Australian Open seinen 21. Major-Titel. Sowohl Djokovic als auch Nadal übten Kritik am Ausschluss ihrer russischen und belarussischen Kollegen. Sie bekräftigen, dass Medvedev und Co keine Schuld am Leid in der Ukraine tragen. Diesen Äußerungen schloss sich auch Alexander Zverev an, der derzeit Platz zwei der Weltrangliste belegt.
Die schlagfertigsten Damen in Wimbledon 2023
Beim Turnier der Damen in Wimbledon reiht sich ein neues Tennisass in die Reihe der Tennisspielerinnen mit den meisten Titeln ein. 2022 gewann die 23-jährige Elena Rybakina aus Kasachstan erstmals den ersten Preis in Wimbledon. Sie kann also eine starke Gegnerin für die derzeitigen Weltranglistenführer unter den Damen werden. Iga Swiatek führt die Weltrangliste 2022 an. Doch auch Anett Kontaveit aus Estland, Maria Sakkari aus Griechenland, Paula Badosa Gibert aus Spanien und Ons Jabeur aus Tunesien könnten sich einen Sieg holen. Auch die weißrussische Aryna Sabalenka ist eine starke Tennisspielerin, wird aber beim Wimbledon 2023 vermutlich erneut ausgeschlossen.
Fazit
Nachdem Wimbledon bereits 2022 unter dem politischen Einfluss des Ukraine-Kriegs ohne russische und belarussische Tennisspieler auskommen musste, droht ihnen 2023 eine erneute Sperre für den Grand Slam in England. Sowohl ausgeschlossene Spieler als auch deren Tennis-Kollegen und Tennis-Verbände kritisierten das rigorose Vorgehen des All England Club, da einzelne Tennisspieler nicht für die Verbrechen politischer Machthaber verantwortlich seien. Dennoch könnten die Wimbledon Veranstalter auch 2023 an ihrem Kurs festhalten.
