Wimbledon: Fünf (fast aussichtslose) Wunschsiegerinnen
Das Feld bei den Frauen ist in Wimbledon 2023 viel offener als jenes der Männer. Da wird man sich dann ja wohl auch noch was wünschen dürfen!
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
28.06.2023, 08:45 Uhr

Grundsätzlich gilt: Wir haben nur das Wohl des Frauentennis im Blick. Und das heißt: Wir wünschen uns ein Wimbledon-Turnier 2023, das ähnlich viel Aufmerksamkeit generiert wie das der Frauen bei den US Open vor knapp zwei Jahren. Damals haben es Emma Raducanu und Leylah Fernandez bekanntlich auf die Spitze getrieben. Raducanu fehlt in Wimbledon nun verletzungsbedingt. Und Fernandez hat im Doppel deutlich bessere Chancen als im Einzel.
Ganz konkret sieht unsere Wunschliste zunächst einmal absolut unrealistisch aus. Nach unten hin könnte es aber konkreter werden. Wir beginnen aber mit …
- Venus Williams. Ein tiefer Run der 43-jährigen Legende wäre so großartig wie unwahrscheinlich. Gibt es zu „unwahrscheinlich“ einen Superlativ? Vom Sieg gegen Camila Giorgi vergangene Woche lassen wir uns aber gerne blenden. Venus stand in Wimbledon 2017 zuletzt im Finale, insgesamt hat sie fünf Einzel-Titel geholt. Ein sechster wäre eine der großen Sportgeschichten des immer noch einigermaßen jungen Jahrhunderts.
- Elina Svitolina. Die Jungmutter, die schon in Roland Garros groß aufgespielt und aber leider kein besonders gut für Wimbledon geeignetes Spiel hat. Was Elina aber nicht davon abgehalten hat, 2019 eben hier an der Church Road in das Halbfinale einzuziehen. Politisch wäre es darüber hinaus auch spannend, just saying, dass nach einer in Moskau geborenen und lebenden Spielerin, die für Kasachstan startet, eine Ukrainerin in Wimbledon gewinnen würde. Die Chancen dafür sind das Zehnfache der Quoten von Venus. Denn zehn Mal null ist immer noch null.
- Camila Giorgi. Die hatten wir doch gerade! Ein Sieg der Italienerin wäre im Grunde genommen eine Beleidigung all jener, die diesen Sport so richtig ernst nehmen. Giorgi interessiert sich nämlich nicht für Tennis, wie sie in aller Öffentlichkeit schon mal deklariert hat. Auf dieser Grundlage sind ihre Schläge aber schon mal ziemlich ordentlich flott unterwegs. Die einprozentige Triumphchance nehmen wir.
- Coco Gauff. WTA-Chef. Steve Simon müsste, neben vielen anderen Dingen, eigentlich täglich eine Kerze anzünden und dafür beten, dass Coco einen großen Titel gewinnt. Wenn jemand diesen Sport nach außen hin perfekt repräsentieren kann, dann die immer noch erst 19-jährige US-Amerikanerin. Aber das ist der Konkurrenz natürlich wurst. Die hämmert lieber in die Vorhand von Coco, bis diese bricht. Einmal eine gute Auslosung und ein sich öffnendes Tableau, bitte!
- Petra Kvitova. Alle lieben Petra. Wir auch. Ebenso fragen sich aber so ziemlich alle Tennisinteressierten und wohl auch Konkurrentinnen: Wie in aller Welt kann es sein, dass Petra nur zweimal in Wimbledon gewonnen hat? Und lassen wir uns vom Titel in Berlin vor ein paar Tagen nicht täuschen: Das hatten wir auch in den Jahren zuvor das ein oder andere Mal für die wunderbare Frau Kvitova. Gefolgt von einem frühen Aus in Wimbledon.