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Petra Kvitova ist nach Wimbledon-Abschied mit sich im Reinen

Petra Kvitova hat am Dienstag ihre Wimbledonkarriere beendet. Emotional war's auf Court 1, wenngleich Kvitova, zweifache Siegerin hier, mit sich im Reinen ist.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 02.07.2025, 16:26 Uhr

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Petra Kvitova
© Getty Images
Petra Kvitova

Petra Kvitova machte sich wieder mal selbst den kleinen Spaß. “This is a Media Anouncement”, tönte es plötzlich durch die Presseräume - eigentlich nichts Unbekanntes, bevor eine Spielerin oder ein Spieler für die Pressekonferenz bekanntgegeben wird. Die Stimme aber war eine andere, eine bekanntere. “This is Petra Kvitova, I'm ready for my last press conference.”

Kvitova lud also persönlich ein, und etwas schade war's, dass das große Media Theatre etwas schwach besetzt blieb. Kvitova, Siegerin in 2011 und 2014, hatte schließlich gerade ihr letztes Match in Wimbly hinter sich gebracht, ein 3:6, 1:6 gegen Emma Navarro. 

Kvitova hatte erst im Frühjahr ihr Comeback gegeben nach der Geburt ihres ersten Kindes im vergangenen Jahr; nach wenigen Wochen aber dann auch ihr Karriereende nach den US Open angekündigt. Zeit also zum Reflektieren der großen Momente. Wie in 2011, beim ersten Sieg. Daran erinnere sich sich sehr gut, sagte die 35-Jährige. “Ich war im Prinzip keine Favoritin in den Matches, die ich gespielt habe”, erklärte sie - was man allerdings nur auf die finalen beiden Matches beziehen kann, gegen Victoria Azarenka und Maria Sharapova. “Ich weiß gar nicht, woher diese Performance kam im Finale”, staunte sie noch heute, eine Überraschung sei das alles gewesen. Ebenso, wie schnell sich ihr Leben, ihre Karriere gedreht habe. “Ich erinnere mich noch an das Glück, das ich gespürt habe, als ich die Schale gehalten habe." Und dass ihr Englisch noch nicht so gut gewesen sei. “Ich war nervöser in den Pressekonferenzen als in den Matches.” Ein ähnliches Gefühl habe sie heute übermannt, als sie auch auf Court 1 noch etwas habe sagen dürfen. 

Petra Kvitova - hopp oder top

Es sind Sätze wie diese, die Kvitova so sympathisch gemacht haben über ihre Karriere hinweg; sie gehörte (oder gehört) zu den wohl bodenständigsten, menschlichsten Spielerinnen der Tour. 

Und spielerisch: War sie eine, die entweder eine Augenweide war zum Zuschauen, weil sie alles traf, mit dem schnellen Arm, den flachen, brachialen Grundschlägen, ganz die tschechische Schule mit möglichst wenig Spin. Oder eine, die völlig neben sich stand. Auch das gehörte zu Kvitova. Ihre Performance im zweiten Finale, in 2014 gegen Genie Bouchard, fiel in die erste Kategorie und war eine ihrer besten Auftritte. 6:3, 6:0 hieß es da. 

Und nun, so die letzte Frage, ist das mit dem Abschied ganz sicher? “Ich bin sicher", lächelte Kvitova. “Hast du das heute gesehen?”, bezog sie sich auf das doch überschaubare Niveau gegen Navarro. “Mein Körper ist auch in keiner guten Verfassung mehr. Und die Motivation… auch sie ist eine andere als früher.”

Aber: “So ist es. Das ist das Leben, würde ich sagen.”

Man kann sich Petra Kvitova als zufriedenen Menschen vorstellen.

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von Florian Goosmann aus Wimbledon

Mittwoch
02.07.2025, 17:28 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.07.2025, 16:26 Uhr

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