Hohe Messlatte für Deutschland
Nach dem Vorjahressieg ist die Erwartungshaltung für das Bayern-Quartett im Team hoch.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
20.05.2012, 13:57 Uhr

(Das Foto zeigt das deutsche Team beim Sieg im Vorjahr)
Der POWER HORSE WORLD TEAM CUP in Düsseldorf
Die Team-Vorstellungen, Teil 8
Besser und spannender hätte im vergangenem Jahr der POWER HORSE WORLD TEAM CUP nicht beendet werden können: Deutschland als gefühlter Außenseiter stand mitFlorian Mayer,Philipp KohlschreiberundPhilipp Petzschnerim Finale gegen die argentinischen Sandplatz-Spezialisten.
Mit einer optimalen Leistung gewann Mayer das Einzel der beiden Spitzenspieler gegenJuan Monaco,dann glich im Duell der RoutiniersJuan Ignacio Chelagegen Kohlschreiber aus. Wie so oft im Rochusclub musste das Doppel entscheiden. Und auch hier kamen die Besucher auf ihre Kosten: Kohlschreiber/Petzschner gewannen knapp mit 6:3 und 7:6. Großer Jubel am Rolander Weg, zudem Deutschland damit den fünften Sieg in der Tennis-Mannschafts-WM geholt hatte und zum Rekordsieger avancierte.
Die Messlatte für das Titelverteidiger-Trio liegt also hoch. Doch Deutschland ist bei der Mannschafts-WM in den letzten Jahren fast immer über sich hinausgewachsen, wie die Siege 2005 und 2011 sowie die Final-Teilnahmen 2006 und 2009 beweisen. Warum nicht auch in diesem Jahr?
„Dieser Titel ist etwas ganz Besonderes für uns. In diesem Team macht es einfach riesigen Spaß“, sagte Kohlschreiber nach dem Rekord-Titelgewinn im vergangenen Jahr. Als Team wollen Kohlschreiber (Augsburg), Mayer (Bayreuth), Petzschner (Bayreuth) undChristopher Kas(Trostberg) ihren Titel in diesem Jahr verteidigen.
Die „Bayern-Auswahl“ – alle Spieler stammen aus dem Süden – wirft gegen die mit zahlreichen Weltklassespielern gespickte Konkurrenz ihren Teamgeist in die Waagschale.
Die vier Musketiere kennen und vertrauen sich Zeit ihrer Karriere. Im Jahr 2003 gewannen die vier Bayern bei den „Großen Medenspielen“ den Titel für ihr Bundesland. Und 1999 sicherten sich Mayer, Petzschner und Kohlschreiber als Jugendliche die nationale Mannschaftsmeisterschaft U16, die Henner-Henkel-Spiele. In Düsseldorf wird die ungewöhnliche Tennis-Freundschaft Jahr für Jahr den Fans sichtbar.
Kohlschreiber, als 24. der Weltrangliste die deutsche Nummer eins (Stand 14. Mai 2012), hat daher den Weg zurück zur „Tennis-Base“ in Oberhaching gewählt und zu Hause zu alter Form zurückgefunden. Der 28-Jährige erreichte das Achtelfinale der Australian Open und stand in Auckland und Montpellier im Halbfinale. Sorgen müssen sich die deutschen Tennis-Fans allerdings um Doppelspezialist Petzschner machen. Den US-Open-Champion von 2011 und Wimbledonsieger von 2010 (jeweils mitJürgen Melzer)plagen Handgelenksprobleme. Gut, dass das deutsche Team mit Christopher Kas auf einen weiteren Doppelspieler der Extraklasse zurückgreifen könnte. Der Weltranglisten-22. (Doppel) erreichte in Australien an der Seite des MexikanersSantiago Gonzalezdas Viertelfinale. Mit Kohlschreiber verpasste Kas in Doha seinen vierten Tour-Titel nur knapp. Das Duo unterlag erst im Finale.
Die deutsche Nummer zwei, Florian Mayer, steht als aktuelle Nummer 28. des Rankings noch immer unter den besten 30 Spielern der Welt, ist in dieser Saison aber noch nicht richtig in Tritt gekommen. Auf dem Center Court im Rochusclub ist „Flo“ allerdings immer für eine Überraschung gut. So wie im vergangenen Jahr, als der 28-Jährige Juan Monaco, einen der besten „Sandplatzwühler“ der Tour, in zwei Sätzen bezwang und so den Grundstein zum Titel legte.
Aufgebot:Philipp Kohlschreiber (28 / ATP 24), Florian Mayer (28 / ATP 28), Philipp Petzschner (28 / ATP 93), Christopher Kas (31 / ATP-Doppel 22)
Coach:Tobias Summerer
WTC-Teilnahmen:34
WTC-Siege:5 (zuletzt 2011), bei insgesamt acht Final-Teilnahmen
(Text: Presseaussendung / Cai-Simon Preuten; Foto:Rochusclub Turnier GmbH / Laci Perenyi)