Peter-Michael Reichel – „Freuen wir uns auf eine neue Siegerin in Linz“
Peter-Michael Reichel verrät bei den Generali Ladies Linz neue Pläne der WTA und analysiert Entwicklungen im Damentennis.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
16.10.2015, 17:24 Uhr

Peter-Michael Reichel, Europas höchstrangiger Funktionär in der WTA, hat am Freitag die überraschenden Ergebnisse bei den Generali Ladies Linz zum Anlass genommen, um die aktuelle Situation im internationalen Damentennis zu betrachten. Bekanntlich ist mit der RussinAnastasia Pavlyuchenkova(Nummer sieben des Turniers)nur eine gesetzte Spielerin im Viertelfinale vertreten, während die Stars wieLucie Safarova,Caroline WozniackiundRoberta Vincivorzeitig gescheitert sind.
Reichel denkt über anderen Termin nach
„Es existiert eine Arbeitsgruppe in der WTA, die sich damit befasst, wie man eine breitere Gruppe von Spielerinnen bekannter machen kann. Die Dichte ist enorm geworden, jede kann jede schlagen, und auch Spielerinnen wie Kirsten Flipkens, die zur erweiterten Weltklasse zählen, spielen hervorragendes Tennis, wie man dieser Tage hier sehen konnte.“ Dass in Linz heuer und im Vorjahr die Top-Stars – vonAna IvanovicüberEugenie Bouchardbis, wie erwähnt, Wozniacki – nicht wie erhofft auftrumpfen konnten, sei eben Pech, meinte Reichel. „Zur Erinnerung: Sehr oft haben bei uns die Top-Stars gewonnen, wieAmélie Mauresmo,Maria Sharapova,Victoria Azarenka. Heuer haben wir eine andere Situation: Freuen wir uns auf ein neues Siegerinnen-Gesicht beim Jubiläumsturnier. Und ich kann wirklich nicht sagen, wer das Turnier gewinnt.“
Die WTA-Tour sei laut Reichel generell „hervorragend unterwegs“. „In den vergangenen Monaten haben wir Verträge von einer Milliarde Euro unterschrieben. Der Medienwert des Damentennis hat sich in den vergangenen sieben Jahren verzehnfacht.“ Reichel kündigte für die nächsten zwei bis drei Jahre auch eine Teilreform der WTA-Tour an. Damit verbunden werde man auch über den Termin der Generali Ladies Linz nachdenken. „Wir haben mit dem WTA-Turnier 1991 im Februar begonnen. Wenn es die Chance gibt, wieder im Frühjahr zu spielen, dann werden wir das ernsthaft prüfen, nicht zuletzt wegen guter TV-Zeiten vor oder nach Wintersport-Großereignissen.“
Damentennis-Krise: Verband gefordert
Zur Lage des heimischen Damentennis (keine Spielerin unter den Top 200) sagte Reichel: „Wir haben immer junge Österreicherinnen mit Wildcards unterstützt. Jetzt muss vom Verband versucht werden, international wieder den Anschluss zu finden. Wichtig wäre, dass acht bis zehn Talente gemeinsam trainieren, sie sollen das bestmögliche Training mit den bestmöglichen Trainern angeboten bekommen.“
Hier die Ergebnisse aus Linz:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.