WTA Indian Wells: Paula Badosa mit Ziel WTA Finals - "Nichts ist unmöglich"

Paula Badosa hat durchaus überraschend das WTA-1000-Event von Indian Wells für sich entschieden. Nun steckt sich die Spanierin durchaus hohe Ziele für die Rest-Saison. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 18.10.2021, 18:54 Uhr

Paula Badosa hat in Indian Wells für eine faustdicke Sensation gesorgt
Paula Badosa hat in Indian Wells für eine faustdicke Sensation gesorgt

2021 war in Indian Wells vieles anders. Zum einen etwa die historische Abwesenheit der "Großen Drei", von Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic, die das Turnier aus Verletzungsgründen, aber auch aus persönlichen Gründen - wie im Fall Novak Djokovic - ausließen. Zum anderen der Termin im Herbst: Ein Ausweichszenario, nachdem eine Austragung im Frühjahr - wie üblich - aufgrund der COVID-bedingten Restriktionen unmöglich wurde. Eine Verschiebung mit Folgen, bedeutete dies doch äußerst langsame Courts. Zur Freude von Liebhabern langer Grundlinien-Rallyes. Zum Ärger vieler Aktiver. 

Lange Grundlinien-Rallyes gab es im Damen-Endspiel von Indian Wells in diesem Jahr jedenfalls zur Genüge. Bestes Beispiel: der verwertete Satzball von Paula Badosa, die eine schier endlose Grundlinienschlacht sehenswert mit einem Rückhand-Cross-Ball abschloss. Die Spanierin war es auch, die das Finale schließlich nach gut drei Stunden Spielzeit für sich entscheiden sollte. Mit bemerkenswerten Statistiken, hatte Finalgegnerin Azarenka nämlich nicht nur mehr Punkte und Breaks auf der Haben-Seite, sondern auch in Sachen geschlagene Winner und vermiedene Unforced-Errors die Nase vorne. 

Badosa blickt zu Azarenka auf

Es sei ein hartes Match gewesen, resümmierte auch Badosa im Anschluss an ihren bislang größten Karrieretitel. Beide Spielerinnen hätten auf einem unfassbaren Niveau gespielt. "Nach dem verlorenen zweiten Satz wusste sich,dass ich mein Level anheben musste, wenn ich eine Chance haben möchte, dieses Spiel zu gewinnen", erklärte die Spanierin in der Pressekonferenz nach ihrem Triumph. "Ich habe um jeden Ball gekämpft, als ob es der letzte wäre, und das war der Schlüssel zum Sieg. Die Tatsache, dass ich im dritten Satz am Limit war, hat mich überhaupt nicht beeinträchtigt."

Es könnte durchaus ihr bestes Match in diesem Kalenderjahr gewesen sein, erklärte Bados auf Nachfrage. Und das, obwohl das Endspiel für sie eine Achterbahnfahrt der Emotionen gewesen sei, die große Anspannung habe die 23-Jährige bereits vor dem Match zu spüren bekommen. Auch aufgrund ihrer Finalgegnerin Azarenka: Eine Spielerin, zu der sie seit ihrer Jugend aufgesehen hatte: "Ich hatte eine Spielerin wie Vika vor mir, eine große Meisterin. Und die ich bewundert habe, seit ich klein war", so Badosa. 

Badosa: "Nichts ist unmöglich"

Für die 23-Jährige ist der Triumph in Indian Wells eine weitere Bestätigung der großartigen Verfassung, in der sich die Spanierin die gesamte Saison über präsentierte. Begonnen hat Badosa das Jahr auf Rang 87 der WTA-Charts, nun ist ein Platz unter den besten Zehn der Damen-Tenniswelt in Reichweite. Dementsprechend sieht Badosa auch noch die Chance, ein Ticket für die WTA Finals zu ergattern. "Mein Ziel ist es, die WTA-Finals zu spielen. Wenn ich es früher schaffe, werde ich mich ein paar Tage ausruhen, bis ich den Fed Cup spiele", erklärte die Spanierin. Stand jetzt liegt Badosa als letzte qualifizierte Spielerin auf Platz acht - jedoch trennen die Spanierin nicht einmal 100 Punkte von der ersten Verfolgerin Ons Jabeur. 

Für Paula Badosa sei diese Woche indes eine Bestätigung dafür gewesen, dass im Tennissport alles möglich sei, wie die Weltranglisten-13. betonte: "Was ich diese Woche gelernt habe, ist, dass nichts unmöglich ist. Wenn man kämpft und hart arbeitet, kann man alles erreichen. Manchmal hat man schwierige Momente und trotzdem darf man nie aufhören zu träumen." Genau diese Erkenntnis hätte ihr auch im Finale dabei geholfen, bis zum letzten Momente an sich zu glauben. Und dazu geführt, dass dieser schließlich ein Moment des Sieges gewesen sei. 

von Michael Rothschädl

Montag
18.10.2021, 19:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 18.10.2021, 18:54 Uhr