WTA Madrid: Ein Bagel, zwei Breadsticks - plötzlich backen die Gegnerinnen für Iga Swiatek
Iga Świątek hat ihre Dominanz auf Sand noch nicht wiedergefunden. Dafür wird die Polin, zumindest in einzelnen Sätzen, neuerdings von ihren Gegnerinnen dominiert.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
01.05.2025, 20:06 Uhr

Iga Świątek hat sich während der letzten Jahre ihrer brillanten Karriere ja den Ruf erworben, ziemlich ungnädig mit ihren Gegnerinnen umzugehen. Zumindest in den ersten Runde gab es da doch eine erstaunlich hohe Anzahl an Sätzen, die Swiatek mit 6:0 oder 6:1 gewann. Der US-amerikanische Tennisfan sagt dazu gerne „Bagel“ und „Breadstick“. Die in der „Iga“-Bäckerei produziert wurden.
In Madrid hat nun aber mal Swiatek ordentlich aufgetischt bekommen. Zunächst überreichte Madison Keys im Viertelfinale einen Bagel, und das in Windeseile. Zum Glück für die Polin konnte Keys ihr Niveau nicht halten, leistete sich im zweiten und dritten Durchgang zu viele Fehler. Swiatek schluckte die bittere Pille aus dem ersten Akt, zog ins Halbfinale ein.
Gauff schlägt Swiatek zum dritten Mal in Folge
Und muss nach dem 1:6 und 1:6 gegen Coco Gauff am gestrigen Donnerstag an zwei Breadsticks herum kauen. Die Swiatek aus mindestens zwei Gründen überhaupt nicht schmecken werden. Zunächst einmachst sie elf der ersten zwölf Partien gegen Coco Gauff gewonnen - und das meistens sehr glatt. Irgendwo scheint die Amerikanerin aber ein Rezept gefunden zu haben. Der Sieg in Madrid war schon der dritte in Folge gegen Swiatek, die beiden davor gab es bei den WTA Finals in Saudi-Arabien und beim United Cup Anfang dieser Saison.
Und apropos Coco Gauff: Deren Saison ist ja sogar noch problematischer verlaufen als jene von Swiatek. Wer konnte da - trotz der überzeugenden Vorstellung gegen Mirra Andreeva im Achtelfinale - damit rechnen, dass die US-Open-Siegerin von 2023 in der Caja Magica plötzlich wieder ihre Magie entdeckt und jetzt sogar um den Titel mitspielt?
Hinter Iga Świątek gibt es derzeit viele Fragezeichen. Die Titelverteidigung in Madrid ist dahin, die nächste stünde in Rom an. Rein Theoretisch könnten die Voraussetzungen für Swiatek im Foro Italico ein bisschen günstiger sein, schließlich fliegen die Bälle dort auf Meereshöhe bei weitem nicht so weit wie in Madrid. Die Annahme aber, dass die fünfmalige Major-Siegerin mit Erfolgscoach Wim Fissette wieder näher an Aryna Sabalenka heranrückt, hat sich bislang als falsch erwiesen. Da ändern auch ein paar frühe Bagels und Breadsticks gegen schwächere Gegnerinnen nichts.
Hier das Einzel-Tableau in Madrid