Überraschendes Erstrunden-Aus für Angelique Kerber
Deutschlands Nummer eins ereilt beim WTA-Premier-Mandatory-Turnier zum dritten Mal in Serie eine Auftaktniederlage.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 01.05.2016, 12:01 Uhr
Der Madrid-Fluch bleibt bestehen:Angelique Kerberlegte sich nach ihrem überraschenden Auftakt-K.o. das Handtuch über die Schultern und verließ mit hängendem Kopf das Estadio 3 von La Caja Mágica. Durch das 4:6, 2:6 gegenBarbora Strycova(Tschechien) kassierte dieAustralian-Open-Siegerinbereits ihre dritte Erstrunden-Niederlage in Madrid in Folge.
„Ehrlich gesagt war ich auch müde“
„Ich habe versucht zu kämpfen, aber konnte nicht mein bestes Tennis spielen. Ehrlich gesagt war ich auch müde“, sagte Kerber, die anstrengende Wochen mit vielen Spielen hinter sich hat und eine bisherige Jahresbilanz von 26:7 in Siegen aufweisen kann. Die fehlende Spritzigkeit am Sonntagmittag war ein deutliches Indiz für den Kräfteverschleiß der Kämpfernatur.
Nach 69 Minuten verwandelte die Weltranglisten-33. Strycova ihren ersten Matchball und feierte im fünften Duell mit Kerber ihren ersten Erfolg. Dabei hatte sich die 28-Jährige aus Kiel zuletzt in starker Form präsentiert und eine Woche zuvorzum zweiten Mal in Serie den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gewonnen.
Zu passiv, zu viele Eigenfehler
Doch die Linkshänderin, die vor den French Open (ab 22. Mai) noch in Rom (ab 9. Mai) und in Nürnberg (ab 16. Mai) an den Start gehen will, agierte gegen Strycova oftmals zu passiv und leistete sich zu viele unerzwungene Fehler. Das erste Break im Auftaktdurchgang gelang der stark aufspielenden Tschechin nach einem sehenswerten Stoppball zum Satzgewinn nach 38 Minuten. Die ernüchtert wirkende Kerber rief ihren Coach Torben Beltz zu sich, der seinem Schützling zur Geduld riet. Diese fehlte ihr aber auch in der Folge oftmals.
Außenseiterin Strycova (30) ließ nicht locker, nahm Kerber erneut den Aufschlag ab – und ging wenig später mit 3:0 in Führung. Zwar konnte die Fed-Cup-Spielerin noch einmal auf 2:3 verkürzen, doch Strycova behielt kühlen Kopf. Kerber war bereits drei Tage nach ihrem Triumph von Stuttgart nach Spanien gereist und hatte unter anderem beim Fußball ein wenig Ablenkung gesucht. Mit schwarzer Schirmmütze saß der Bayern-Fan beim Halbfinal-Hinspiel der Münchner in der Champions League bei Atlético Madrid (0:1) am vergangenen Mittwoch auf der Tribüne im Estadio Vicente Calderón.
Lisicki und Siegemund weiter, Petkovic raus
Auch für Kerbers Fed-Cup-KolleginAndrea Petkovickam das frühe Aus. Die Darmstädterin unterlag der SchweizerinTimea Bacsinszky, die am Samstagdas Finale von Rabat (Marokko) gewonnen hatte, mit 4:6, 6:2, 3:6. Ein Erfolgserlebnis feierte indesSabine Lisicki(Berlin), die durch ein 6:1, 6:3 gegen die QualifikantinMonica Puigaus Puerto Rico als erste deutsche Spielerin ihre Starthürde meisterte. Die Nummer 52 der Welt trifft nun auf die achtgesetzte SpanierinCarla Suarez Navarro.
Laura Siegemundsetzte anschließend ihren Erfolgskurs fort. Die Stuttgart-Finalistin bezwang auch die zweimalige Grand-Slam-SiegerinSvetlana Kuznetsovaaus Russland, ehemalige Nummer zwei und aktuelle Nummer 13 der Welt, mit 6:0, 3:6, 6:3. Ihre Gegnerin in Runde zwei ist in einem Qualifikantinnen-Duell die KroatinMirjana Lucic-Baroni.
Hier die Ergebnisse aus Madrid:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.