WTA-Montreal: Anastasija Sevastova - das Zauberhändchen ist zurück!
Anastasija Sevastova trifft heute im Achtelfinale des WTA-Tour-1000-Turniers in Montreal im Duell zweier junger Mütter auf Naomi Osaka. Schön, dass die Lettin wieder in Form kommt!
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
03.08.2025, 08:48 Uhr

Kann sich auch wirklich jeder noch an die glorreiche, wiewohl kurze Phase erinnern, in der die WTA es für eine gute Idee hielt (wir auch!), dass die Spielerinnen einmal pro Match (oder war es pro Satz?) ihre Coaches auf den Court bitten durften. Meistens war der Unterhaltungswert und/oder der Lerneffekt eher so semi. Bei manchen Paarungen aber hat man keine Sekunde versäumen dürfen. Wie bei Anastasija Sevastova und Ronnie Schmidt.
Ob jeder Besuch an der Spielerinnenbank tatsächlich produktiv war, darüber wäre einmal eine tiefergehende Statistik anzulegen. Aber an Effizienz hat es nicht gemangelt. Weder Sevastova noch Coach Schmidt gehören zur abwartenden Fraktion. Und etwaige Meinungsverschiedenheiten hat man ja beim gemeinsamen Abendessen ausdiskutieren können. Die beiden sind bekanntlich ein Paar. Und sind mittlerweile Eltern einer Tochter - Alexandra.
Sevastova zerlegt Stephens in New York
Schön, dass Anastasija Sevastova dennoch noch einmal einen Versuch wagt - vor vielen, vielen Jahren hatte sie ja schon einmal ihre gesamte Karriere an den Nagel gehängt. Aber dem Tenniszirkus würde etwas fehlen, ohne diese peitschende Vorhand und das Zauberhändchen für die Stopps. 2018 hat Sevastova im Arthur Ashe Stadium Sloane Stephens an den Rand des Wahnsinns geslicet, vielleicht sogar einen Schritt weiter. Stephens war damals übrigens Titelverteidigerin bei den US Open. Und erfrischend chancenlos gegen das fantastische Tennis von Sevastova, die dann im Halbfinale gegen Serena Williams verlor.
Jetzt schickt sich die 35-Jährige an, das Feld in Montreal aufzumischen. Falsch - das hat Sevastova mit dem Erfolg gegen Titelverteidigerin Jessica Pegula schon geschafft. Heute geht es gegen Naomi Osaka um den Einzug ins Viertelfinale des kanadischen 1000ers, die Bilanz gegen Osaka steht bei 2:3. Das letzte Match datiert allerdings aus dem Jahr 2019, da war auch die Japanerin nicht nicht zu Mutterfreuden gekommen. Alle scheint möglich zu sein in diesem Duell zweier Spielerinnen, die das Gefühl noch kennen, (fast) ganz oben mitzuspielen. Die aber nach ihrer jeweiligen Rückkehr auf die Tour noch nach Konstanz und dem großen, durchschlagenden Erfolg suchen.
Hier das Einzel-Tableau in Montreal
