Aufgabe-Sieg – Tamira Paszek als Lucky Loserin ins Viertelfinale
Österreichs Nummer eins muss in ihrem Achtelfinale in Großbritannien nur anderthalb Sätze spielen, um weiterzukommen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.06.2016, 08:36 Uhr
Erst zwei Male in ihrer gesamten Profilaufbahn war sie einst als Lucky Loserin noch in einen Hauptbewerb gerutscht: in Berlin 2007 und Prag 2010. Beim dritten Mal weißTamira Paszekihre zweite Chance diesmal erstmals zu nützen – und wie! Die 25-Jährige hat bei den Aegon Open Nottingham am Donnerstagabend bereits das Viertelfinale erreicht. Die Vorarlbergerin (WTA 122) profitierte im Achtelfinale des WTA-International-Rasenturniers jetzt auch noch von der verletzungsbedingten Aufgabe der SlowakinMagdalena Rybarikova(WTA 90) beim Stand von 6:3, 3:1. Die zweifache Wimbledon-Viertelfinalistin kämpft also am Freitag gegen die viertgesetzteMonica Puig(WTA 49) aus Puerto Rico darum, zum zweiten Mal in diesem Jahr nachAuckland zu Saisonbeginnin ein Halbfinale auf der großen Tour einzuziehen.
Rybarikova durch Knieprobleme gehandicapt
Paszek war ursprünglich im Qualifikationsfinale an der mittlerweile ebenfalls im Viertelfinale stehenden AustralierinAshleigh Bartygescheitert, nachdem sie so wie schon in der Vorwoche im Viertelfinale des ITF-Damenturniers in Eastbourne (50.000 US-Dollar)gerade einmal fünf Spielgewinne gegen diese geholt hatte. Dank der Absage der 18-jährigen KroatinAna Konjuhrückte sie aber noch ins Hauptfeld nachund schlug dort, nach dem6:4, 6:2über die JapanerinKurumi Nara(WTA 96), nun auch Rybarikova. Vor den Augen ihres Vaters Ariff Mohamed, der sie in Großbritannien betreut, wurde aus einer raschen 2:0-Führung zwar ein 2:3, mit vier Games in Folge gewann sie jedoch den ersten Satz. Nach diesem nahm Rybarikova aufgrund von Knieproblemen ein Medical Timeout und ließ sich mehrere Minuten lang behandeln.
Paszeks 27-jährige Gegnerin, die die zwei bisherigen Duelle im Jugendbewerb in Wimbledon 2006 und bei den US Open 2008 für sich entschieden hatte, versucht zwar weiterzuspielen, in ihrer Bewegungsfähigkeit war diese allerdings sichtlich eingeschränkt. Nachdem Paszek aufs Rebreak zum 2:1 im zweiten Durchgang wieder breakte, schritt Rybarikova letztlich vorzeitig zum Handshake. Wohl auch, um hinsichtlich des bevorstehenden Grand-Slam-Klassikers auf dem „Heiligen Rasen“ nichts zu riskieren. „Das ist sehr schade für Magdalena, überhaupt ein paar Tage vor Wimbledon, mit einer Knieverletzung aufgeben zu müssen“, zeigte sich Paszek im Siegerinterview noch auf dem Platz mitfühlend. „Ich wünsche ihr eine gute Besserung. Ich wusste vom letzten Match, bei dem ich sie gesehen habe, dass sie nicht fit ist. Es war auch für mich wirklich schwierig, fokussiert zu bleiben und zu versuchen, mein Spiel zu spielen.“
Paszek „glücklich, im Viertelfinale zu stehen“
„Es ist nicht der Weg, auf dem ich das Match beenden wollte, aber ich bin natürlich glücklich, im Viertelfinale zu stehen“, meinte Paszek weiter. Vor Puig, gegen die sie eine 1:1-Bilanz und heuer in der zweiten Qualifikationsrunde von Auckland gewonnen hat, wolle sie wieder keine Furcht zeigen: „Natürlich nicht. Das ist ein ganz anderes Match, das wir da draußen austragen werden. Monica ist eine tolle Spielerin. Ich kenne sie schon von früher, wir haben am Anfang des Jahres gegeneinander gespielt und hier diese Woche miteinander trainiert. Es wird wieder sehr schwer werden, aber erst mal bin ich froh, weiter zu sein. Es war ein nettes Publikum, ich liebe England, also es ist schön, zurück zu sein.“ 74 WTA-Punkte hat die frühere Nummer 26 in Nottingham bereits gesammelt. Sie wird sich damit in der Weltrangliste voraussichtlich nur auf Platz 118 verbessern, die erhoffte Rückkehr in die Top 100 rückt aber auf etwa 114 Zähler nahe und könnte mit einem Finaleinzug auf ihrem Lieblingsbelag gelingen.
Hier die Ergebnisse aus Nottingham:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.