Armin Zitzmann - „Wir sehen das deutsche Damentennis mit großer Freude“
Dr. Armin Zitzmann, der Vorstandsvorsitzende der Nürmberger Versicherung, spricht über das WTA-Turnier in Nürnberg.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
19.05.2014, 21:42 Uhr

Herr Zitzmann, Ihr Unternehmen gehört zu den wichtigsten Förderern des Tennis im deutschsprachigen Raum. Wie kam es zu diesem Engagement?
Dr. Armin Zitzmann: Unser Tennisengagement begründet sich in Österreich.Wir sind schon seit sieben Jahren bei den Nürnberger Gastein Ladies aktiv - und wir sind sehr zufrieden gewesen mit unserer Partnerschaft dort. Sportsponsoring hat bei der Nürnberger Versicherungsgruppe allerdings eine noch längere Tradition. Früher unterstützten wir Reiten und Radfahren. Doch beim Radsport haben wir uns zurückgezogen, aus verschiedenen Gründen, die man sicher nachvollziehen kann.
Nun fokussieren Sie sich auch sehr stark aufs Tennis. Warum?
Zitzmann: Weil es einfach ein sehr schöner Sport ist. Weil er ein ganz breites Spektrum von Menschen in der Bevölkerung anspricht. Und weil Tennis auch ein Sport, der fast völlig frei von jeglichen Skandalen geblieben ist.
Am Sitz des Unternehmens ist ein zweites deutsches Damenturnier etabliert worden - perfekt passend zum Aufschwung im deutschen Damentennis.
Zitzmann: Das sehen wir wirklich mit großer Freude. Da sieht man, dass in den letzten Jahren hier sehr gute Arbeit geleistet wurde. Sicher: Es ist keine zweite Steffi Graf in Sicht, das kann und darf man ja auch nicht erwarten. Aber die Leistungsbreite, die Leistungstiefe - die sind einfach hervorragend im deutschen Damentennis.
War Nürnberg als Austragungsort des Turniers eine zwingende Wahl?
Zitzmann: Als Sandra Reichel, mit der wir seit vielen Jahren ja schon in Bad Gastein sehr gut zusammenarbeiten, uns sagte, dass eine Lizenz auf dem Markt frei sei, haben wir schon fest im Blick gehabt, dieses Turnier in Nürnberg zu etablieren. Und ich denke, dass uns das erste Jahr auch bestätigt hat in dieser Entscheidung: Der Zuschauerzuspruch war gut, die Stimmung und Atmosphäre auch. Und natürlich: Als Nürnberger Unternehmen liegt es uns auch ein bisschen am Herzen, ein solch hochkarätiges Sportevent in Nürnberg zu verankern. Ich erwarte, dass 2014 auch ein wirklich tolles Turnier wird, gerade auch, wenn ich auf die sehr vielversprechenden Wetteraussichten schaue.
Gibt es eine Spielerin, von der Sie sagen: Die möchte ich unbedingt einmal bei unserem Turnier sehen?
Zitzmann: Als 250.000er-Turnier gibt es für uns die Option, eine Spielerin aus den Top Ten im Feld zu haben. Und da bin ich mitAngelique Kerber, der deutschen Nummer eins, mehr als glücklich. Wir wünschen uns natürlich noch weitere erfolgreiche deutsche Spielerinnen aus dem Fed-Cup-Team am Start, alsoAndrea Petkovic,Julia Görgesund auchSabine Lisicki. Es ist ein deutsches Turnier, und da haben die deutschen Spielerinnen eben eine besondere Strahlkraft.
Mit der KanadierinEugenie Bouchardhaben Sie allerdings auch eine Spielerin am Start, der für die Zukunft ganz Großes zugetraut wird.
Zitzmann: Darüber sind wir tatsächlich sehr glücklich. Das ist sicher auch ein Anspruch: Spielerinnen zu finden, die Nürnberg als Plattform für ihre weitere Karriere betrachten - also Stars von Morgen, die man heute bei uns sehen kann.
So wieSimona Halep, die letztes Jahr in Nürnberg sogar gewann.
Zitzmann: Das war eine großartige Geschichte. Bei uns hat ihr Aufstieg begonnen, da hat sie so richtig Fahrt aufgenommen. Nun, ein Jahr später, steht Simona unter den Top 5 der Welt. Und wenn ich mir so einige der Qualifikationsspiele am Wochenende angeschaut habe, dann kann ich mir ganz gut vorstellen, dass da auch die ein oder andere junge, ganz junge Spielerin eine tolle Zukunft vor sich hat.
Sie spielen selbst Tennis. Was macht für Sie die Faszination dieses Sports aus?
Zitzmann: Seit frühester Jugend begeistert mich Tennis. Die Kunst und die Schwierigkeit, Technik mit Kampf zu vereinen. Das Schöne ist, dass man Tennis ein Leben lang spielen kann, es ist ein Sport für alle Generationen. Bei mir ist es so, dass mich meine 16-jährige Tochter gut auf Trab hält. Sie ist eine ideale Trainingspartnerin für mich.
Gibt es ein Traumfinale für Sie am nächsten Samstag?
Zitzmann: Natürlich wäre es ein Endspiel der Nummer eins gegen die Nummer zwei des Turniers, also von Angelique Kerber gegen Eugenie Bouchard. Ich bin gespannt, ob mein Traum in Erfüllung geht.
Das Gespräch führte Jörg Allmeroth.