Andrea Petkovic – „Ich bin einfach nur richtig genervt“

Nach ihrem Sturz in Stuttgart gibt "Petko" Entwarnung. Sauer ist sie trotzdem.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 22.04.2016, 00:00 Uhr

STUTTGART, GERMANY - APRIL 21: Andrea Petkovic of Germany falls during her match against Agnieszka Radwanska of Poland during Day 4 of the Porsche Tennis Grand Prix at Porsche-Arena on April 21, 2016 in Stuttgart, Germany. (Photo by Dennis Grombkow...

Der Schock war zum Greifen nahe. Bei Andrea Petkovic, aber auch beim Stuttgarter Publikum. "Nicht schon wieder!", stand allen ins Gesicht geschrieben. Aber der Sturz zu Beginn des zweiten Satz im Match gegen Agnieszka Radwanska bleibt wohl ohne Folgen. Bereits kurz nach ihrer 6:1, 1:6, 2:6-Niederlage gab "Petko" Entwarnung. "Meinem Knöchel geht es okay, meinem Rücken nicht so gut. Der hat sich beim Hinfallen ein bisschen verschoben."

"So was passiert, wenn man müde ist"

Der Grund für ihr Pech in Stuttgart? Der Terminkalender, der jährlich ein Fed-Cup-Match direkt am Wochenende vorm größten deutschen Turnier vorschreibt. "Solche Sachen passieren, wenn man müde ist", sagte die Deutsche. "Wenn man vielleicht keine sechs Stunden am Samstag und Sonntag spielt, dann geht es vielleicht einigermaßen besser."

Sorgen, dass die nun länger ausfällt, hat Petkovic aber nicht. "Ich weiß, was es ist. Es ist überhaupt nicht schlimm. Deswegen bin ich auch so genervt, sonst würde ich wahrscheinlich heulen. Ich bin einfach nur richtig genervt. Es haben sich einfach nur die zwei Wirbel verdreht. Wahrscheinlich könnte ich in einer Stunde wieder normal spielen, wenn ich die Wirbel wieder eingerenkt bekomme."

"Muss so langsam Ergebnisse liefern"

Dass sie mehr von sich erwartet, auch darum machte Petkovic keinen Hehl. "Mein Spiel ist da, mein Aufschlag ist besser, meine Schläge sind besser. Ich gehe ans Netz, bin in der Lage, den Rhythmus zu wechseln, aber ich muss langsam auch mal die Ergebnisse liefern. Es reicht nicht immer zu erzählen, mein Spiel ist super, es ist toll und dann verliere ich ständig erste oder zweite Runde. Also das geht auch nicht. Deswegen ist mir das schon bewusst."

Aufs Ranking hingegen will sie nicht mehr schauen. "Ich will bei den großen Turnieren vorne mitspielen. Ich habe jetzt gegen die Nummer zwei der Welt im ersten Satz fehlerloses Tennis gespielt und dann sieht man, was dabei rauskommt."

"Petko" muss sich vielleicht entscheiden

Ihr Pech in Stuttgart - dank der engen Planung - könnte dennoch Auswirkungen auf die Zukunft haben. "Ich muss drüber nachdenken. Das wird mit den Jahren nicht einfacher. In Zukunft muss ich mich vielleicht entscheiden, entweder Fed Cup oder Stuttgart", so Petkovic.

"Ich habe bislang nie darüber nachgedacht, weil ich fit war und jung, um alles zu spielen und micht zu regenerieren. Aber das war offensichtlich eine Sache, die der Müdigkeit geschuldet ist. Normalerweise rutscht man nicht einfach auf der Linie aus. Du rennst und läuft die ganze Zeit auf der Linie, aber durch Müdigkeit geht die Konzentration etwas runter, da bist du nicht mehr so tief in den Beinen", so die Darmstädterin, die sich nun ein paar Tage Pause gönnt, bevor es weitergeht nach Madrid und Rom.

von Florian Goosmann

Freitag
22.04.2016, 00:00 Uhr