WTA Rom: Gauff und Paolini - zwei Finalistinnen, die schon draußen sein sollten
Sowohl Coco Gauff wie auch Jasmine Paolini sind beim WTA-Tour-1000-Turnier in Rom schon kurz vor dem Aus gestanden. Heute spielen die beiden um den Titel.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
16.05.2025, 15:40 Uhr

„This is so bad“, hat Coco Gauff am Donnerstagabend in Richtung ihrer Box kundgetan. Und da war der erste Satz gegen Qinwen Zheng noch gar nicht zu Ende! Von der Qualität des Matches in dieser Phase her hatte Gauff wohl recht: Am Ende des ersten Durchgangs, den die US-Amerikanerin im Tiebreak gewann, spuckte die Statistik sagenhafte 70 Fehler ohne Not aus. Wenigste für beide Spielerinnen kombiniert.
Das Niveau stieg im weiteren Verlauf der Partie an. Und eigentlich hatte ´Zheng, die im vergangenen Jahr die meisten Asse auf der WTA-Tour verbucht hatte, alle Trümpfe in der Hand. Die Chinesin schaffte es aber nicht, den Entscheidungssatz auszuservieren. Gut, dachte sich Gauff vielleicht, dann halt doch ich. Nach 3:30 Stunden Spielzeit jedenfalls durfte die US-Open-Siegerin von 2023 den nächsten Finaleinzug bejubeln. Zuletzt stand Gauff ja auch in Madrid im Endspiel.
Jasmine Paolini hatte ihr Erweckungserlebnis gegen Diana Shnaider. Da verlor die Italienerin den ersten Satz, lag im zweiten mit 0:4 und im dritten mit 0:2 zurück. Und kam dennoch weiter. Auch gegen Peyton Stearns im Halbfinale musste ein Comeback im ersten Satz her.
Gauff führt im Head-Head gegen Paolini
So aber lebt die Chance auf den ersten Heimsieg im Einzel seit sage und schreibe 75 Jahren: 1950 hat Annelies Ullstein-Bossi die Britin Joan Curry im Endspiel mit 6:4 und 6.4 abgefertigt. Hand hoch, wer den Spielverlauf von damals noch im Kopf hat! Die letzte italienische Finalbeteiligung datiert aus dem Jahr 2014. Da hatte Sara Errani, mit der Jasmine Paolini ja erfolgreich Doppel spielt und auch in diesem Jahr in Rom im Finale steht, Serena Williams zur Gegnerin, schaffte aber nur drei Spielgewinne.
Serena hat zwei Jahre später gleich noch einmal zugeschlagen. Coco Gauff könnte es ihr neun Jahre später gleichtun. Und ihren ersten 1000er-Titel auf Sand feiern. Die beiden bisherigen gab es auf Hartplatz in Cincinnati 2023 und im vergangenen Herbst in Peking.
Im Head-to-Head führt Gauff knapp mit 2:1-Siegen, auf Sand gab es dieses Duell noch nicht. Und angesichts der Historie in Rom 2025 beide Spielerinnen können befreit aufspielen.
Hier das Einzel-Tableau in Rom