Agnieszka Radwanskas Körper gibt keine Muskelpakete her
Wimbledon-Semifinalistin Agniezska Radwanska ist mit ihrem Zustand zufrieden.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
15.07.2015, 21:15 Uhr

Wer behauptet,Martina Navratilovahabe ab Ende der 1970er-Jahre das Damentennis revolutioniert, dürfte sich auf der sicheren Seite der Geschichtsschreibung befinden. Die gebürtige Tschechin war nicht nur die erste Spitzenspielerin, die sich vom Dogma des Grundlinienspiels verabschiedete, Navratilova setzte auch in athletischer Hinsicht Maßstäbe, an denen sich die nachfolgenden Generationen orientieren konnten. Oder auch nicht. Wie etwa Agnieszka Radwanska, die interessanterweise das Tennisjahr 2015 mit eben jener Martina Navratilova als Beraterin in ihrem Trainerstab begonnen hatte. Eine Liaison, die schon nach wenigen Monaten im beiderseitigen Einvernehmen geschieden worden war.
Radwanska, die vor wenigen Tagen ins Halbfinale von Wimbledon marschiert und dort letztlich (der durchaus athletischen)Garbine Muguruzaunterlegen war, verzichtet bewusst darauf, Muskelmasse aufzubauen – auch weil ihre körperlichen Voraussetzungen dies nicht hergäben. „Mein Körper ist einfach nicht dafür gebaut, große Muskelpakete zu haben“, wird die Polin zitiert. Etwas anders hat das ihr Coach Tomasz Witkorowski nach Ende des Turniers in London formuliert: „Unser Plan ist es, Agniezska dünn zu behalten. Weil sie zuallererst ein Frau ist, und sie möchte eine Frau bleiben.“ Wer so argumentiert, muss sich allerdings um seinen Platz auf der richtigen Seite der Geschichtsschreibung Sorgen machen.(Text: jehu)
