Anastasia Myskina verteidigt Präsidenten – „Ohne Humor wäre das Leben langweilig“
Anastasia Myskina springt Shamil Tarpischev in der Diskussion um einen Witz über die Williams-Schwestern zur Seite.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
20.10.2014, 08:34 Uhr

Der fragwürdige Witz vom russischen Tennispräsidenten über die Williams-Schwestern,SerenaundVenus, hat für viel Wirbel gesorgt. Shamil Tarpischev hatte in einer russischen Talkshow von den „Williams-Brüdern“ gesprochen undwurde wegen seiner Äußerung von der WTA sanktioniert. Nun sprang Anastasia Myskina, French-Open-Siegerin von 2004, ihrem Präsidenten zur Seite. Die 33-Jährige, ehemals Nummer zwei der Welt, ist derzeit Fed-Cup-Kapitänin von Russland und trat das Erbe von Tarpischev an, der jahrelang das russische Davis-Cup- und Fed-Cup-Team in Personalunion betreute.
„Skandal wurde aufgebauscht“
„Ich glaube, dass, wenn wir jede humoristische Show in den USA genauso behandeln und jede Äußerung über Wodka, Bären und Balalaika ebenfalls Aufmerksamkeit schenken würden, dann kann auch unser Volk die Verletzung der Rechte beanspruchen. Ohne Humor wäre das Leben sehr langweilig. Shamil wollte nichts Schlimmes sagen. Wir haben alle großen Respekt vor den Williams-Schwestern. Ich kenne sie gut, sie sind tolle Athletinnen und großartige Persönlichkeiten. Ich bin mir sicher, dass an den Worten von Tarpischev nichts Falsches und auch keine versteckte Bedeutung war“, erklärte Myskina, die unter Tarpischevs Führung zweimal den Fed Cup mit Russland gewinnen konnte, gegenüber russischen Medien.
Williams hatte am Rande der WTA Finals in Singapur empört auf den „Scherz“ von Tarpischev reagiert und Zuspruch von ihrer großen Rivalin Maria Sharapova bekommen. Doch Myskina kann im Gegensatz zu ihrer Landsfrau den großen Wirbel nicht nachvollziehen. „Wenn wir allen Worten, Phrasen, Kommentaren, Medien oder Nachrichten Aufmerksamkeit schenken würden, wird das Leben ungemein schwierig. Ich glaube, dass dieser Skandal insbesondere von den Fans der Williams-Schwestern aufgebauscht wurde, außerdem muss man die letzten Entwicklungen in der Politik in Betracht ziehen. Meiner Meinung nach sollte jeder lächeln, glauben, dass all dies nicht aus Böswilligkeit getan wurde und weiterhin Serena und Venus anfeuern“, sagte Myskina, die mittlerweile dreifache Mutter ist.(Text: cab)
