Angelique Kerber ohne Druck nach Paris – „Das kann nur schiefgehen“

Angelique Kerber zählt nach ihrer Titelverteidigung in Stuttgart auch bei den Ende Mai beginnenden French Open zu den Top-Favoritinnen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.04.2016, 09:32 Uhr

STUTTGART, GERMANY - APRIL 24: Angelique Kerber of Germany celebrates with the trophy after the singles final match against Laura Siegemund of Germany on Day 7 of the Porsche Tennis Grand Prix at Porsche-Arena on April 24, 2016 in Stuttgart, Germany...

Die Herausforderungen fürAngelique Kerbernahmen einfach kein Ende. Nach der souveränen Titelverteidigung von Stuttgart und dem anschließenden Interview-Marathon wurde die Australian-Open-Siegerin in den Katakomben der Arena von einem Mädchen abgefangen. Der kleine Fan wollte seine „Angie“ partout nicht mehr hergeben, strich ihr immer wieder über die Haare und lud die 28-Jährige spontan zu einer Spielrunde ein. Die erschöpfte, aber glückliche Kerber meisterte auch diese Situation vorbildlich. Gespielt wurde zwar nicht, aber der Tennis-Nachwuchs blieb trotzdem selig zurück.

Wenig Punkte zu verteidigen

Auf Gelassenheit als Erfolgsfaktor setzt Kerbernach dem 6:4, 6:0 im Finale gegen Laura Siegemundauch in den kommenden Wochen. Wohlwissend, dass sie bei den anstehenden French Open (ab 22. Mai) zu den Favoritinnen zählt. „Ich weiß, dass ich auf Sand gut spielen kann. Mit dieser Einstellung gehe ich nach Paris“, sagte die Weltranglisten-Dritte selbstbewusst, bevor sie sich für ein „paar freie Tage“ nach Hause verabschiedete.

Druck jedenfalls, den will sie sich nach ihrem neunten Titelgewinn auf der Tour auch in Frankreich nicht machen. Konkrete Ziele nennt die Kielerin nicht. „Ich möchte nicht ergebnisorientiert denken. Weil ich weiß: Das kann nur schiefgehen“, sagte Kerber mit Blick auf das erste Grand-Slam-Turnier seit ihrer Sternstunde in Down Under Ende Januar. Die Voraussetzungen zum Punktesammeln für das WTA-Ranking könnten in den kommenden Wochen aber kaum besser sein.

Weniger Medientermine im 2. Halbjahr

Bei den nächsten Turnieren in Madrid (ab 30. April) und Rom (ab 9. Mai) hat Kerber kaum Zähler von 2015 zu verteidigen. Und auch bei den French Open im altehrwürdigen Stade Roland Garros kam in der vergangenen Saison schon in der dritten Runde gegen Garbine Muguruza (Spanien) das Aus. Die erste Titelverteidigung ihrer Karriere war für Kerber aber auch in anderer Hinsicht eine Bestätigung. „Ich denke, ich weiß jetzt, was ich mir außerhalb des Platzes zumuten kann – und wie es laufen wird“, sagte die Linkshänderin und meinte: „Es wird ja in Zukunft auch nicht weniger.“

Der Hype um die neue Tennis-Königin war beim Heimspiel riesig, „alle wollen ‚Angie’“, lautete das Motto. Doch Kerber fand die Balance zwischen ihren Auftritten bei Terminen und auf dem Platz. „Ich werde mir immer meine kleinen Freiräume nehmen, die ich ganz für mich brauche“, kündigte sie an. In Stuttgart zum Beispiel ging sie zum Abschalten einfach mal Minigolfen. „‚Angie’ ist ein Champ. Sie hat den ganzen Stress gut weggesteckt und bislang ein fantastisches Jahr gespielt“, sagte ihr Manager Lars-Wilhelm Baumgarten. In der zweiten Jahreshälfte sollen Kerbers Pflichttermine etwas heruntergefahren werden. Die deutsche Nummer eins präsentierte sich auch im Schwäbischen volksnah und bodenständig. „Ich bin die Person geblieben, die ich war“, meinte Kerber: „Und das ist mir das Wichtigste.“

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25.04.2016, 09:32 Uhr