Zehn denkwürdige Momente bei den French Open
Andre Agassi sorgt sich um seine Perücke, Michael Chang serviert von unten, Robin Söderling schlägt Rafael Nadal.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.06.2012, 09:00 Uhr

French Open 1990: Andre Agassis Haarteil
Bei seinem ersten Auftritt in einem Grand-Slam-Finale, 1990 bei den French Open, war Andre Agassi mehr besorgt darum, dass seine Perücke sitzt als gegen Andres Gomez die Trophäe zu gewinnen. „Mit jedem Sprung hatte ich mir ausgemalt, dass sie in den Sand fällt“, beschrieb Agassi später in seiner Autobiografie die Situation. „Ich habe mir vorgestellt, wie Millionen von Zuschauern näher an den Fernseher rücken, ihre Augen öffnen und in dutzenden Dialekten und Sprachen sich fragen, warum das Haar von Andre Agassi von seinem Kopf gefallen ist.“
French Open 2012: Serena Williams verliert in der ersten Runde gegen Virginie Razzano
Noch nie zuvor hatteSerena Williamsin der ersten Runde bei einem Grand Slam verloren. Als es das erste Mal gegenVirginie Razzanopassierte, wurde darausdas außergewöhnlichste Theaterschauspiel auf Court Philippe Chatrier.Das letzte Spiel des Matches – es dauerte 24 Minuten – war absolut fesselnd. Die Schiedsrichterin machte eine gewagte Entscheidung bei 30-30 und gab Razzano wegen zu großer Lautstärke einen Strafpunkt, was zum ersten von fünf Breakbällen von Williams führte. Es war unausweichlich, dass das Publikum seinen Unmut darüber mit Flüstern und dem Schlagen auf die Sitze zeigte. Die krampfende Razzano, die alle fünf Breakbälle überlebte, machte den Sieg mit ihrem achten Matchball perfekt.
French Open 1988: Steffi Graf verteilt die Höchststrafe im Finale
Die Siegesrede ist normalerweise voll mit Danksagungen. Die Rede von Steffi Graf war voll mit Entschuldigungen, nachdem sie das Finale 1988 gewonnen hatte. Sie entschuldigte sich dafür, dass sie das Match in knapp über einer halben Stunde gegen Natasha Zvereva mit 6:0, 6:0 gewonnen hatte.
French Open 1989: Michael Changs Aufschlag von unten
Die Leute neigen dazu, sich nicht an das Herrenfinale 1989 zu erinnern, - der 17-jährige Michael Chang schlug Stefan Edberg im Endspiel - sondern daran, was im Achtelfinale zwischen Chang und Ivan Lendl passierte. Wie ein Beobachter es ausdrückte, „er zerstörte den anscheinend unzerstörbaren Lendlmit einem Aufschlag von unten.Chang, der Krämpfe hatte, sagte, dass es „ein wirklicher spontaner Antrieb war“, von unten aufzuschlagen.
French Open 2009: Robin Söderling besiegt Rafael Nadal
Robin Söderlingist der bislang einzige Spieler, derRafael Nadalauf dem Sand in Paris bezwingen konnte. Sein Sieg ereignete sich im Achtelfinale beim 2009er-Turnier. Obwohl später bekannt wurde, dass Nadal sich mit Knieschmerzen und mit Eheproblemen der Eltern zu dieser Zeit herumplagte, ändert es nichts daran, dass es ein großer Triumph für Söderling war. Während Söderling die aktuellen French Open wegen Pfeifferschem Drüsenfieber verpasste, kämpft Nadal darum, der erste Mann zu werden, der sieben Titel bei den French Open gewinnt.
French Open 1999: Andre Agassi erreicht den Karriere-Grand-Slam
Andre Agassi kam von einem 0:2-Satzrückstand gegen den Ukrainer Andrei Medvedev im Finale 1999 zurück. „Ich ging vom Platz, verteilte Küsse in alle Richtungen. Die innigste Geste, die ich mir vorstellen konnte, um die Dankbarkeit, die durch mich pulsierte, auszudrücken. Ich schwöre, dass ich das von nun an immer mache, wenn ich den Platz verlasse – bei Sieg oder Niederlage. Ich werde Küsse in alle vier Ecken auf der Welt verteilen und jedem danken.“ Zehn Jahre später war Agassi zur Preisvergabe an dem Tag in Paris, alsRoger Federerseinen Karriere-Grand-Slam mit einem Sieg gegen Robin Söderling komplettierte.
French Open 1984: Ivan Lendl gewinnt seinen ersten Grand-Slam-Titel
Ivan Lendl verlor die ersten beiden Sätze im Finale 1984 gegen John McEnroe. Der Verlust der emotionalen Kontrolle von McEnroe half Lendl aber dabei, zu gewinnen. Der US-Amerikaner wütete wegen der Lautstärke herum, die eine undichte Stelle an den Kopfhörern des Kameramanns verursachte. Lendl, der seine ersten vier Grand-Slam-Finals verloren hatte, gewann nicht nur das Endspiel, sondern auch sieben weitere Majors.
French Open 2011: Na Li gewinnt als erste Chinesin ein Grand-Slam-Turnier
Na Liist jemand, der ihren Patriotismus kaum auslebt - sie spielt zunächst für sich selbst und als zweites für ihr Land. Aber es besteht kein Zweifel daran, dass sie etwas Bedeutendes in der Sportgeschichte erreichte hatte, als sieFrancesca Schiavone2011 im Finale besiegte. Das Damentennis wurde in den letzten 10 oder 15 Jahren von den Russinnen mit den "Ovas" und "Evas" dominiert. Es könnte auch einen Trupp von chinesischen Spielerinnen geben, der bei den Grand Slams weit kommt.
French Open 1981: Björn Borg gewinnt seinen sechsten Titel
Nach seinem sechsten Titelgewinn kehrte Björn Borg nicht mehr nach Paris zurück, um seinen Titel zu verteidigen. Er bevorzugte stattdessen einen frühes Karriereende. Es gibt viele Diskussionen darüber, wer der beste Sandplatzspieler in der modernen Zeit ist – Borg oder Rafael Nadal?
French Open 2007: Justine Henin holt nach der Familienzusammenführung den Titel
Justine Heninhatte sich nach einer siebenjährigen Fehde mit ihrer Familie versöhnt und fühlte die Freude, ihre ehemals entfremdeten Vater und ihre drei Geschwister um sich zu haben. „Meine Familie ist zurück in meinem Leben, und das macht einen großen Unterschied für mich. Es fühlt sich toll an, und ich fühle mich sehr friedvoll“, sagte Henin und gewann den Titel im Jahr 2007.(Quelle: The Tennis Space; Foto: GEPA pictures)
