Zoff im deutschen Tennis: Mischa Zverev hält Boris Beckers Kritik für unangebracht
Boris Beckers öffentliche Aussagen über Alexander Zverev sorgen nach wie vor für Unmut im Team des Weltranglistendritten. Bruder Mischa Zverev hält sie für “wenig hilfreich”.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
22.12.2025, 11:41 Uhr

Mit Aussagen wie “Weltspitze sieht anders aus” oder Spekulationen über mentale Blockaden machte sich Boris Becker in den letzten Wochen keine Freunde im Team Zverev. Mischa Zverev ließ im Interview mit web.de nunmehr keine Zweifel daran, dass weder er noch sein Bruder Beckers Kommentare persönlich nähmen, beide diese aber für wenig zielführend halten. Mischa warf Becker gar vor, nur PR im Selbstzweck betreiben zu wollen.
Verletzungen kann man nicht wegkommentieren
Besonders scharf reagierte Mischa Zverev auf Beckers Einordnung der sportlichen Leistungen seines Bruders trotz klarer körperlicher Einschränkungen. Bei Problemen wie einem Knochenödem oder einer beginnenden Stressfraktur seien Ratschläge aus der Distanz schlicht überflüssig. Wer angeschlagen sei, könne nicht konstant auf Topniveau spielen. Das leuchte sogar seiner Oma ein, so Zverev.
Saisonbilanz 2025
Dementsprechend rückte Mischa die sportliche Bilanz seines Bruders bewusst in den Vordergrund. Alexander Zverev habe 2025 praktisch durchgehend mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen gehabt – mal leichter, mal schwerer. Angesichts dieser Umstände sei die Saison alles andere als enttäuschend verlaufen. Da würde immerhin Weltranglistenplatz drei, ein Grand-Slam-Finale sowie der Titel bei den BMW Open in München zu Buche stehen. Zudem sei Zverev neben Alcaraz und Sinner der einzige Spieler im Feld gewesen, der 2025 in einem Grand-Slam-Finale gestanden sei.
Fitness vor Feinjustierung
Für das Team Zverev ist der Weg daher klar definiert. Zunächst einmal müsse Alexander Zverev vollständig gesund werden. Technische oder taktische Anpassungen seien zweitrangig, solange der Körper nicht stabil mitspiele. Andauernde körperliche Unsicherheit wirke sich zwangsläufig auch auf das Selbstvertrauen und die Psyche aus. Wenn Alexander Zverev aber körperlich wieder frei agieren könne, dann sei auch der Traum vom Grand-Slam-Titel kein unrealistisches Szenario, hält Mischa nachdrücklich fest.
