Zverev über seine "schrecklichste Saison"
Australian-Open-Finale im Januar, Schmerzen und Frust im Herbst: Alexander Zverevs Saison wurde zum körperlichen und mentalen Kraftakt. Kurz vor seinem Auftritt in Wien findet er deutliche Worte über sein Jahr zum Vergessen.
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
21.10.2025, 14:59 Uhr

Finale bei den Australian Open – ein (fast) perfekter Start für den deutschen Topspieler. Stand Zverev im Januar noch kurz vor seinem möglichen ersten Grand-Slam-Titel, fällt die Bilanz am Ende des Jahres ernüchternd aus. 2025 war nicht das Jahr des Hamburgers. Eine schwache Saison ist im Tennis nichts Ungewöhnliches, doch die vielen Rückschläge gingen bekanntermaßen nicht spurlos am 28-Jährigen vorbei. Dieses Jahr zerrte enorm an Zverev – körperlich wie mental.
Im Vorfeld seines Starts in der Wiener Stadthalle sprach der Tokio-Olympiasieger über die Enttäuschungen und Rückschläge, mit denen er zu kämpfen hatte.
Vom Ellbogen bis zum Rücken
„Dieses Jahr war hart. Ich habe gut angefangen, hatte dann aber Probleme mit meinem Ellbogen, sodass ich meinen Aufschlag nicht richtig trainieren konnte“, erklärte der Hamburger. Seitdem falle ihm das Aufschlagen schwer, was sich in seiner rückläufigen Aufschlagstatistik bemerkbar mache. „Dann begannen meine Rückenschmerzen, die ich seit mehreren Monaten habe und die es mir sehr schwer machen, meinen Rhythmus zu finden. Gerade als ich das Gefühl hatte, gutes Tennis zu spielen – wie in Toronto und Cincinnati –, kam in New York der nächste Rückschlag mit Rückenproblemen. Das fasst mein Jahr zusammen: eine körperlich schreckliche Saison.“
Um seine Rückenprobleme in den Griff zu bekommen, erhält Zverev Injektionen, für die er extra nach Hamburg reist. Die Behandlung „funktioniert gut“, wie der Deutsche erklärte. Dennoch bleibe ein Problem: „Wenn sich die Lage in einem Bereich verbessert, verschlechtert sie sich plötzlich in einem anderen. Ich vertraue darauf, dass alles gut wird, dass ich wieder fit werde und gutes Tennis spielen kann.“
Überholt von Sinner und Alcaraz
Die Tür nach ganz oben haben vorerst zwei Überflieger zugestoßen. Zverev, der das Jahr als Weltranglistenzweiter begonnen hatte, musste seinen Platz erst an Alcaraz und danach an Sinner abgeben. Eine Dominanz, die nur mit Zverevs bestem Tennis zu durchbrechen wäre, wie er selbst analysierte: „Wenn ich das erreichen will, muss ich zu 100 Prozent fit sein – was seit Melbourne leider nicht mehr der Fall war.“
Zum Jahresende ist Zverev dennoch, wie man es von ihm kennt, fast überall mit dabei. Heute gibt er sein Debüt bei den Vienna Open, danach folgen Paris-Bercy, die Nitto Finals (für die er so gut wie qualifiziert ist) und der Davis Cup.
