Zwei Philipps tragen die Hoffnungen in Stuttgart

Am Montag startet beim Stuttgarter TC Weissenhof das Hauptfeld des Mercedes Cups - mit zwei Grand-Slam-Siegern und acht Deutschen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 11.07.2010, 13:05 Uhr

Dabei werden es die DTB-Profis schwer haben, in die Fußstapfen von Michael Stich zu treten, der 1991 als letzter Deutscher den Pokal in Stuttgart in die Höhe recken durfte. Beste Chancen darauf haben die beiden Philipps, Kohlschreiber und Petzschner. Während der Erstgenannte als Nummer sechs auf der Setzliste auftaucht, war „Petzsche“ als Nummer 38 der Welt um Haaresbreite auf das Losglück angewiesen – Victor Hanescu, Vorjahresfinalist, ist mit Weltranglistenposition 37 die Nummer acht des Turniers.

Petzschner muss sich mit Montanes rumschlagen

Für den demnach ungesetzten Petzschner geht es zum Auftakt gegen den spanischen Sandplatzspezialisten Albert Montanes, der seit seinem Turniersieg in Estoril dieses Jahr bereits auf einen Sieg über Roger Federer verweisen darf. Freilich wird der Mann aus Barcelona nicht wirklich von einem perfekten Los schwärmen: Petzschner erreichte 2010 bereits das Halbfinale der in ähnlicher Höhe gelegenen BMW Open in München und kommt mit einem Wimbledonsieg im Rücken nach Stuttgart. Besonderer Ansporn für den Bayreuther: Im Viertelfinale könnte es zum Aufeinandertreffen mit seinem österreichischen Freund und Wimbledon-Partner Jürgen Melzer kommen.

Kohlschreiber gegen „unangenehmen Gegner“

Philipp Kohlschreiber bekommt es in der ersten Runde in einem von zwei deutschen Duellen mit seinem langjährigen Trainingspartner Florian Mayer zu tun – ein „unangenehmer Gegner“, wie Kohlschreiber betont, der zuletzt in Wimbledon mit Siegen über Marin Cilic und Mardy Fish seine gute Verfassung unter Beweis stellte und 2006 beim damals noch 64er-Turnierfeld in Stuttgart das Viertelfinale erreichte.

Stuttgarter Duell zwischen Berrer und Greul


Das andere deutsche Duell machen die Lokalmatadoren unter sich aus: Michael Berrer und Simon Greul treffen in einer rein Stuttgarter Partie aufeinander. Beide Profis stehen derzeit nahe des Höhepunkts ihrer Karriere, Berrer auf Weltranglistenposition 45, Greul genau 30 Plätze dahinter. Auf ATP-Ebene sind die beiden Stuttgarter bisher noch nie zum direkten Vergleich angetreten, die Auftaktrunde des Mercedes Cup bietet dazu die erste Gelegenheit – noch dazu vor heimischer Kulisse.

Beck im Duell der Linkshänder

Beinahe daheim ist in Stuttgart auch Andreas Beck (ATP 80). Der 24-jährige Ravensburger bewies zuletzt in Halle, dass er nach langer Verletzungspause wieder Anschluss an die Weltspitze gefunden hat. Er misst sich in einem Duell der Linkshänder zum Auftakt mit Horacio Zeballos aus Argentinien, der derzeitigen Nummer 45 der Weltrangliste. Mischa Zverev, immer wieder von Verletzungspech geplagt und daher nur dank einer Wildcard im Hauptfeld, bekommt es in Runde eins mit Sergiy Stakhovsky zu tun. Der 24-jährige Ukrainer holte dieses Jahr in 's-Hertogenbosch seinen dritten Turniertitel und blickt bereits auf Erfahrungen mit Zverev zurück: Dieses Jahr in Barcelona besiegte er den 22-jährigen Hamburger.
Ungewiss ist noch der Gegner des anderen deutschen Wildcard-Inhabers, Björn Phau. Ihm loste „Glücksfee“ Philipp Petzschner zum Turnierbeginn einen Qualifikanten zu. In der Qualifikation spielen noch Jan-Lennard Struff und Bastian Knittel als letzte verbleibende Deutsche um den Einzug ins Hauptfeld.

Die Stars starten am Mittwoch

Frühestens am Mittwoch müssen die vier Topgesetzten ran. Im 28er-Feld haben Nikolay Davydenko, Jürgen Melzer, Gael Monfils und Juan Carlos Ferrero in der ersten Runde ein Freilos und steigen direkt im Achtelfinale ein. Für ATP-Weltmeister Davydenko geht es darin gegen den Sieger zwischen Daniel Gimeno-Traver (Spanien) und Titelverteidiger Jeremy Chardy (Frankreich), Ferrero stellt in Runde zwei Andreas Beck oder Horacio Zeballos vor eine schwere Aufgabe. Gael Monfils bekommt es auf jeden Fall mit einem Qualifikanten zu tun, ehe dann im Viertelfinale vielleicht Philipp Kohlschreiber oder Florian Mayer warten. Und Jürgen Melzer, mit Weltranglistenplatz 15 die Nummer zwei des Turniers, trifft auf den Sieger der Partie zwischen Zverev und Stakhovsky.(Foto: J. Hasenkopf)

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Sonntag
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