Zweiter Sieg für Gleisdorf

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.06.2010, 09:49 Uhr

Der TC Gleisdorf wird bislang seiner Favoritenrolle in der Tennis-Bundesliga gerecht. Am zweiten Spieltag hatte das oststeirische Starensemble allerdings mehr Mühe als erwartet, um sich beim LTM Team Wien mit 5:4 durchzusetzen. Neben dem Erfolg war die Tatsache, dass am Samstag auch Jürgen Melzer im Doppel für die Jerich-Truppe zum Racket griff, von großer Bedeutung. Denn mit der Teilnahme an diesem Gruppenspiel hat der Paris-Semifinalist die Voraussetzung dafür erfüllt, dass er auch im Falle der Qualifikation für das Final Four (10. und 11. September) spielberechtigt ist.

Dass der ÖTV-Topstar sein Doppel an der Seite von Alexander Peya nur 20 Stunden nach dem Ende der Partie gegen Rafael Nadal in Roland Garros gegen das Duo Ilya Belyaev und Yannick Mertens mit 4:6, 6:3, 7:10 verlor, war für die Gleisdorfer am Ende angesichts des 5:4-Triumphes zu verschmerzen. „Es ist sowieso mehr darum gegangen, dass ich im Grunddurchgang auf dem Blankett stehe. Denn wenn nicht, hätte ich im Play-off nicht spielen dürfen. Nur am Rande ist vielleicht die Frage erlaubt, ob diese Regel, dass man im Grunddurchgang spielen muss, auch für österreichische Spieler unbedingt Sinn macht …“, so Melzer in seinemtennisnet.com-Tagebuch.

Mannschaftsführer Herbert Jerich Junior, der sein Team von der Bank aus lautstark motivierte, fand für Melzer trotz der Niederlage jedenfalls nur lobende Worte: „Hut ab vor Jürgen! Dass er heute für uns gespielt hat, ist der Beweis dafür, wie viel ihm sowohl am Tennis in Österreich als auch an diesem Teambewerb liegt. Ich möchte mich stellvertretend für alle bei Jürgen für seinen Einsatz für den TC Gleisdorf bedanken.“

Die Begegnung beim LTM Team Wien war allerdings nichts für schwache Nerven: Nach den Einzelpartien führte der TC Gleisdorf mit 4:2, wobei Stefan Koubek, Björn Phau, Alexander Peya und Christian Magg für die Steirer punkteten. Martin Fischer hingegen, hatte nach einer diesmal schwachen Leistung gegen Ilya Belyaev in drei Sätzen das Nachsehen. Danach verloren nicht nur Melzer/Peya ihr Doppel im Match-Tiebreak, sondern auch Koubek und Patrick Schmölzer gegen Daniel Elsner und Juho Paukku. Doch Björn Phau und Martin Fischer sorgten mit einem hart erkämpften 7:6 (8/6), 7:5 über Leonardo Azzaro und Juan-Pablo Brzezicki für das Happy End aus Gleisdorfer Sicht.

Am Sonntag steht mit der Heimpartie gegen die Sportunion Klagenfurt das dritte und letzte Vorrundenspiel für das Jerich-Team auf dem Programm. „Wir wollen mit einem weiteren Sieg die Qualifikation für das Final Four fixieren und hoffen auf die stimmkräftige Unterstützung durch das Publikum“, so Jerich. Die Klagenfurter kamen am Samstag im „Kärntner Derby“ gegen den UTC Straßburg mit 0:9 unter die Räder. Mit Ausnahme von Jürgen Melzer werden die Gleisdorfer in stärkster Besetzung gegen Klagenfurt antreten.

Eine große Überraschung gab es in der Gruppe A: Titelverteidiger UTC Vandans muss nach einer 4:5-Heimniederlage gegen den ULTV Linz den bitteren Gang in das Abstiegs-Play-off antreten. Neben den Oberösterreichern hat sich der 1. Salzburger TC Stiegl mit einem 6:3-Erfolg beim TC Deutsch-Wagram das Ticket für das Final Four gesichert.


Herren-Bundesliga, 2. Spieltag, Gruppe A

UTC Vandans - ULTV Linz 4:5
Andreas Haider-Maurer - Gero Kretschmer (Deutschland) 3:6, 6:4, 2:6
Philipp Oswald - Johannes Ager 6:7, 3:6
Simone Vagnozzi (Italien) - Marco Mirnegg 6:7, 2:6
Marco Crugnola (Italien) - Sascha Klör (Deutschland) 6:7, 6:2, 6:7
Rainer Eitzinger - Richard Ruckelshausen 6:3, 6:3
Vincenzo Santopadre (Italien) - Ingo Neumüller 4:6, 7:6, 6:0
Haider-Maurer/Armin Sandbichler - Ager/Mirnegg 4:6, 4:6
Vagnozzi/Crugnola - Kretschmer/Klör 6:4, 6:2
Oswald/Santopadre - Ruckelshausen/Neumüller 6:4, 6:2

TC Babolat Deutsch-Wagram - 1. Salzburger TC Stiegl 3:6
Sebastian Knittel (Deutschland) - Lukas Rosol (Tschechien) 7:5, 3:6, 7:5
Andrej Martin (Slowakei) - Andreas Vinciguerra (Schweden) 0:6, 3:6
Enrico Burzi (Italien) - Hans Podlipnik-Castillo (Chile) 2:6, 3:6
Pascal Brunner - Nico Reissig 6:4, 3:6, 5:7
Philip Lang - Marc Rath 3:6, 2:6
Gerald Melzer - Gerald Kamitz 1:6, 6:4, 6:4
Martin/Burzi - Rosol/Vinciguerra 7:6, 4:6, 7/10
Knittel/Melzer - Podlipnik-Castillo/Reissig 1:6, 6:1, 9/11
Lang/Brunner - Rath/Kamitz 6:2, 1:6, 10/6

Gruppe B

LTM Team Wien - TC Gleisdorf 4:5
Juan-Pablo Brzezicki (Argentinien) - Stefan Koubek 1:6, 3:6
Yannick Mertens (Belgien) - Björn Phau (Deutschland) 3:6, 4:6
Ilya Belyaev (Russland) - Martin Fischer 2:6, 6:0, 7:5
Juho Paukku (Finnland) - Alexander Peya 4:6, 5:7
Leonardo Azzaro (Italien) - Christian Magg 4:6, 3:6
Daniel Elsner (Deutschland) - Patrick Schmölzer 7:6, 6:4
Mertens/Belyaev - Jürgen Melzer/Peya 6:4, 3:6, 10/7
Brzezicki/Azzaro - Phau/Fischer 6:7, 5:7
Paukku/Elsner - Koubek/Magg 7:6, 6:7, 10/7

UTC Hohe Brücke Strassburg - Sportunion Klagenfurt 9:0
Daniel Köllerer - Marko Tkalec (Slowenien) 6:4, 6:3
Martin Slanar - Bertram Steinberger 6:3, 6:0
Aljaz Bedene (Slowenien) - Björn Propst 7:6 (4), 6:4
Alexander Flock (Deutschland) - Rene Gräflinger 6:1, 6:0
Werner Eschauer - Wolfram Klingspiegel 6:0, 6:1
Wolfgang Schranz - Christian Hoellger 6:0, 6:0
Köllerer/Schranz - Tkalec/Gräflinger 1:0 ret. Tkalec/Gräflinger
Bedene/Flock - Steinberger/Propst 6:4, 6:4
Slanar/Eschauer - Klingspiegel/Hoellger 6:2, 6:0

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Sonntag
06.06.2010, 09:49 Uhr