ATP Cup: Polen, Kanada und die neue russische Stärke

Die Final Four bei der diesjährigen Ausgabe des ATP Cup stehen fest. Mit Polen und Kanada stehen dort zwei Nationen, mit denen im Vorfeld des Events nicht zwingend zu rechnen war. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 06.01.2022, 20:40 Uhr

Hubert Hurkacz überzeugt beim ATP Cup bislang auf ganzer Linie
Hubert Hurkacz überzeugt beim ATP Cup bislang auf ganzer Linie

Hätte man vor zwei Wochen gesagt, dass Russland das Halbfinale beim ATP Cup erreichen wird, so hätten die Buchmacher dieses Wagnis wohl mit einer Quote honoriert, die sich langsam, aber sicher der 1,0 annähert. Mit Daniil Medvedev und Andrey Rublev standen dort zwei Top-Ten-Spieler als russische Starter fest, von denen wenige Tage später mit letzterem einer aufgrund von einer COVID-19-Infektion passen musste. Und damit schmälerten sich auch die Chancen für ein weiteres russisches Fest bei einem Team-Event erheblich. 

Denn Roman Safiullin, der nun anstelle von Rublev als zweiter Einzel-Spieler ins Rennen geht, durfte man im Vorfeld des Turniers nicht unbedingt als "Bank" auf dieser Position betrachten. Zumal der 24-Jährige derzeit erst auf Platz 167 der ATP-Charts zu finden ist. Safiullin ist es aber, der derzeit für seine Russen für Erfolg bürgt: Siege über Arthur Rinderknech und James Duckworth waren für seine Mannschaft von zentraler Bedeutung, an der Seite von "Einser" Medvedev blickt der Russe zudem auf eine weiße Weste im Paarlauf zurück. Und damit auch auf eine weiße Weste in den Nationenkämpfen: Mit drei Siegen manövrierten sich die Russen ins Halbfinale. 

Kanada hauchdünn die Nase vorne

In dem es nun gegen Kanada gehen wird, die in einer starken Gruppe mit den USA, Deutschland und Großbritannien durchaus überraschen konnten. Insbesondere zuletzt, bei den beiden Einzel-Erfolgen gegen Zverev und Struff aus Deutschland, zeigten Denis Shapovalov und Felix Auger-Aliassime eine beachtliche Frühform. Der denkbar knappe erste Gruppenplatz, mit 2:1-Siegverhältnis, dürfte den Youngsters aus Nordamerika dafür jedenfalls Honorar genug sein. Zumal die zweitplatzierten Briten ein besseres Matchverhältnis (5:4 vs. 4:5) vorweisen können, aber aufgrund des verlorenen direkten Duell im Hintertreffen sind. 

Auch mit Spanien und insbesondere den Polen musste man für das Semifinale im Vorfeld nicht unbedingt planen. Die Spanier kompensierten die Ausfälle von Carlos Alcaraz und Rafael Nadal (und profitierten natürlich auch von der Abwesenheit von Novak Djokovic) aber ebenso gut, wie es die Polen vermochten, die schwache Besetzung auf der Nummer-zwei-Position in Gruppe D für sich zu nutzen. Und konnten zudem auf einen Hubert Hurkacz zurückgreifen, der sich in hervorragender Spiellaune präsentierte - und ungeschlagen aus der Gruppenphase geht. Italien und Deutschland, denen im Vorfeld des ATP Cup so einiges zugetraut wurde, hingegen konnten im Kollektiv wenig überzeugen. 

Die Semifinale beim ATP Cup bestreiten nun also Spanien und Polen (07. Januar) sowie Kanada und Russland (08. Januar). Das große Endspiel steigt am Sonntag, dem 09. Februar. 

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Donnerstag
06.01.2022, 21:05 Uhr
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