ATP-Masters Shanghai: Griekspoor profitiert im Krimi von Aufgabe Sinners
In einem wahren Aufschlag-Krimi musste der Südtiroler Jannik Sinner nach einer in der Endphase des zweiten Durchgangs erlittenen Beinverletzung beim ATP-Masters-Turnier in Shanghai sein Drittrunden-Match gegen den Niederländer Tallon Griekspoor im dritten Satz aufgeben.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
05.10.2025, 18:37 Uhr

Hier das gesamte Match zum Nachlesen im Liveticker
Eine Chance, die eigentlich nicht vorhanden ist, galt es für Tallon Griekspoor in seiner Drittrunden-Begegnung gegen Jannik Sinner zu nutzen, schließlich musste der Niederländer bislang alle sechs Aufeinandertreffen auf der Tour an den Südtiroler abgeben.
Von Beginn an zeigte sich Griekspoor bei eigenem Service absolut konsequent und ließ wie Sinner im Verlauf des ersten Durchgangs keine einzige Break-Möglichkeit zu. Im entscheidenden Tiebreak erspielte sich Sinner beim ersten Aufschlagpunkt seines Gegners mit einem Rückhand-Winner aus der Platzmitte heraus den Vorteil und legte im weiteren Verlauf ein zusätzliches Mini-Break nach. Mit soliden Aufschlägen tütete der Weltranglisten-2. den Gewinn des ersten Durchgangs ein.
Das erste Break der Begegnung lag zu Beginn des zweiten Akts in der Luft. Im ersten Spiel ließ der 24-jährige Sinner die erste Break-Möglichkeit zu, konnte diese aber mit einem Ass abwehren und sein Service halten. Im anschließenden Game erspielte sich der Südtiroler gar drei Chancen, musste diese aber ebenfalls verstreichen lassen. Im weiteren Verlauf hatten beide Spieler ihren Rhythmus bei Aufschlag wieder gefunden und ließen glatte Spielgewinne folgen. Im achten Spiel wackelte der 29-jährige Griekspoor urplötzlich wieder bei eigenem Aufschlag und musste drei laufende Break-Chancen abwehren, um sein Service noch zu halten. Beim Stand von 5:5 war es plötzlich Sinner, dem leichte Fehler unterliefen und seinen Aufschlag ohne Punktgewinn abgeben musste. Mit einem Ass besiegelte der niederländische Davis-Cup-Spieler den Satzausgleich.
In der Schlussphase des zweiten Durchgangs ist Sinner bei einer Aktion unglücklich mit dem rechten Fuß aufgetreten und humpelt nun im dritten Satz zwischen den Ballwechseln immer mehr. Nach zwei gehaltenen Aufschlagspielen stehen der Physio und der deutsche Supervisor Hans Jürgen Ochs bereits am Spielfeldrand und halten sich für eine Behandlung bereit. Sinner kann sich kaum noch auf den Beinen halten und gibt sein Aufschlagspiel ohne Punktgewinn zum 2:3 ab. Nach dem Spiel wird er vom Physio fast auf die Bank getragen. Nach einer kurzen Behandlung versucht der Südtiroler, das Spiel nochmal aufzunehmen, kann aber nicht mal mehr auf die andere Seite humpeln und gibt das Match nach 2:36 Stunden auf.
Im Achtelfinale bekommt es Griekspoor mit dem monegassischen Qualifikanten Valentin Vacherot zu tun, der in seiner Drittrunden-Partie beim Stand von 6:0, 3:1 von der Aufgabe des Tschechen Tomas Machac profitierte.
Hier das Einzel-Tableau aus Shanghai
