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ATP, WTA, US Open: Strafen bei Corona-Verfehlungen?

Die US Open planen ihre Ausführung mit einem gut durchdachten Sicherheitskonzept und dem Vertrauen in die Spieler. Was aber, wenn diese sich nicht daran halten? 

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 01.07.2020, 11:26 Uhr

Alexander Zverev
© Getty Images
Alexander Zverev

Eine begrenzte Zahl an Spielern vor Ort, ebenso eine limitierte Betreuern-Schaar, Aufenthalt in Flushing Meadows nur zum Spielen und Trainieren - ansonsten soll ein Spielerhotel am John F. Kennedy Airport der Aufenthaltsort für die Teilnehmer bei den US Open sein. Oder eine gemietete Wohnung außerhalb Manhattans. Kontakte in die Außenwelt sollen die Spieler unterlassen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden. So der Plan für das erste Grand-Slam-Turnier nach dem Corona-Shutdown.

Es wird mithin auf die Einsicht und Mitarbeit der Akteure ankommen, wenn es nach New York geht. Nur was, wenn diese Einsicht - siehe Alexander Zverev - fehlt?

US-Open-Chefin Allaster: "Großes Vertrauen in die Athleten"

Die US Open hatten sich in einer Pressekonferenz vor einigen Wochen geäußert. Was, wenn Spieler sich aus dem Hotel in einen Club schleichen? Oder jemanden im Hotel treffen, den sie über eine Dating-App kennengelernt haben? "Ich habe ein großes Vertrauen in diese professionellen Athleten", so die neue Turnierchefin Stacey Allaster damals. Dr. Brian Hainline erklärte, man habe um das Turnier herum eine Art Blase gebildet. Wenn sich jemand infiziere, wenn jemand ausbreche und sich riskant verhalte, missbrauche er die Verantwortung frei nach dem Motto 'Meine Kollegen sind mir eh egal'.

Falls sich doch jemand infiziere, sollte derjenige nach dem Konzept der "Bubble" nicht mit anderen Spielern in Kontakt gekommen sein. Man plane regelmäßige Tests. "Und wenn jemand positiv getestet wird während des Turniers, sind wir zuversichtlich, dass das nicht weitergetragen wird, so wie alles ausgearbeitet und modelliert wurde." 

WTA: "Dann muss die Tour aussetzen"

Auch die ATP und WTA planen aktuell ihre Wiederaufnahme. Die Damen erwarten zum jetzigen Zeitpunkt offenbar keine Strafen bei einem Fehlverhalten, wie die Journalistin Reem Abulleil in Erfahrung gebracht hat. In einem Statement gab die WTA zu Protokoll, mit medizinischen Experten ein sicheres Umfeld zu planen. "Der Erfolg wird davon abhängen, dass unsere Spielerinnen, die Teams, die Turniere und Angestellte sich an diese Vorgaben halten." Finanzielle Strafen würden wohl kaum etwas ändern, heißt es weiter, wenn schon eine mögliche Ansteckung mit COVID-19 nicht schon Abschreckung genug sei. "Wenn die Vorgaben nicht eingehalten werden und das Risiko zu hoch wird, wird die Tour keine andere Chance haben, als auszusetzen. Damit alles klappt, muss jeder sich an die Regeln halten."

Die ATP äußerte sich knapper. Es würde mehrere Updates zu den ATP-Regeln geben, auch der "Code of Conduct" würde betrachtet werden, Änderungen in kommender Zeit mitgeteilt werden.

Ob sich an den Vorgaben und dem Vertrauen der Organisatoren bei den US Open und auf der ATP- und WTA-Tour nach der Zverev-Aktion noch etwas ändern wird?

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von Florian Goosmann

Mittwoch
01.07.2020, 11:18 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.07.2020, 11:26 Uhr

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