Matchball abgewehrt und Nummer 1 besiegt – Angelique Kerbers Weg zum Sieg
Die deutsche Nummer eins war in der ersten Runde bereits mit einem Bein im Flugzeug. Nun hast sie in Melbourne triumphiert.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
28.01.2016, 06:22 Uhr

Auf dem Weg zum Turniersieg der Australian Open hatte Angelique Kerber gleich zum Auftakt eine Schrecksekunde zu überstehen. Danach marschierte die deutsche Nummer eins aber souverän durch das Turnier, gab keinen Satz mehr ab. Die Partien von Kerber in Melbourne im Überblick:
1. Runde: Misaki Doi (Japan) 6:7 (4), 7:6 (6), 6:3
Kerber startet wie so oft schlecht ins Turnier. Im zweiten Satz hat sie gegen die Japanerin sogar einen Matchball gegen sich. Doch Kerber beweist Nervenstärke und dreht die Partie noch. Hinterher kann sie lachen. "Ich war schon mit einem Bein im Flugzeug."
2. Runde: Alexandra Dulgheru (Rumänien) 6:2, 6:4
Der Druck ist weg. Kerber spielt befreit auf, hat gegen die Rumänin überhaupt keine Schwierigkeiten. Nur 73 Minuten steht sie auf dem Platz. "Es war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht", sagt sie danach mit Blick auf ihren Zittersieg in der Runde zuvor.
3. Runde: Madison Brengle (USA) 6:1, 6:3
Wieder eine klare Sache für Kerber. Die US-Amerikanerin hat gegen das druckvolle und variable Spiel der deutschen Nummer eins keine Chance. Mit dem Sieg hat Kerber die Pflicht in Melbourne eigentlich bereits erfüllt. Sie will aber mehr. "Die Reise ist noch nicht zu Ende."
Achtelfinale: Annika Beck (Bonn) 6:4, 6:0
Im deutschen Duell wirkt Kerber anfangs wieder verkrampft. Beck bringt ihre Fed-Cup-Kollegin ernsthaft in Gefahr. Doch nach dem ersten Satz fällt eine Last von Kerber ab. "Ich habe mir vorher zu viele Gedanken gemacht", gibt sie später zu.
Viertelfinale: Victoria Azarenka (Weißrussland/14) 6:3, 7:5
Gegen ihre Angstgegnerin Victoria Azarenka gelingt Kerber der erste große Sieg in Melbourne. Druckvoll, variabel und nervenstark zwingt sie die Geheimfavoritin in die Knie. Groß feiern will sie den Erfolg aber nicht. "Ich bin noch im Turniermodus", sagt sie.
Halbfinale: Johanna Konta (Großbritannien) 7:5, 6:2
Kerber agiert in der Rod Laver Arena sehr nervös, dennoch gerät sie nie in Gefahr. Nachdem sie den ersten Satz gewonnen hat, marschiert sie locker ins Endspiel. "Das ist wirklich ein ganz spezieller Moment für mich", sagt Kerber.
Finale: Serena Williams (USA) 6:4, 3:6, 6:4
Was für ein Finale! Kerber zeigt gegen die beste Spielerin der Welt von Anfang an keine Angst. Im Laufe der Partie steigert sie sich immer weiter, spielt am Ende absolutes Weltklasse-Tennis. Nach 2:08 Stunden ist die Sensation perfekt. "An diesem Abend ist mein Traum wahr geworden. Ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet, und jetzt stehe ich hier und bin ein Grand-Slam-Champion", sagte Kerber. "Das hört sich verrückt an."
