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Australian Open: Philipp Kohlschreiber verliert das Breakball-Festival

Der dreimalige Melbourne-Achtelfinalist unterlag dem Portugiesen Jaoa Sousa in der zweiten Runde von Melbourne mit 5:7, 6:4, 6:7 (4:7), 7:5, 4:6. Es war ein Breakball-Festival, das sich an einem schwülwarmen, vierten Turniertag am Yarra River abspielte.  

von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet: 17.01.2019, 10:34 Uhr

Philipp Kohlschreiber bei den Australian Open
© Jürgen Hasenkopf
Philipp Kohlschreiber bei den Australian Open

Nach 4:18 Stunden verwandelte der Weltranglisten-44. aus Guimaraes seinen ersten Matchball zum dritten Sieg im fünften Vergleich mit dem Augsburger, der zuletzt 2012 die Runde der letzten 16 beim ersten Major-Event der Saison erreicht hatte.

Kohlschreiber, dem 19 Asse gelangen, konnte nur zwei seiner insgesamt 16 (!) Breakchancen verwerten - Sousa war nur unwesentlich besser (2 von 14), siegte aber schlussendlich.

Kohlschreiber lag mit seiner Einschätzung vor dem Duell goldrichtig. "Es gibt nicht so viele Überraschungen in seinem Spiel. Aber er ist ein Fighter, der dem Gegner nichts schenkt", hatte der 35-Jährige über Sousa gesagt.  

"Kohli" holt zweimal Satzrückstand auf

Dabei hatte Boris Becker auf der Tribüne von Court 8 noch so viel Zuversicht verbreitet. Der Head of Men's Tennis im DTB war bestens gelaunt und drehte mit einigen deutschen Fans ein Instagram-Video.

Der an Position 32 gesetzte Kohlschreiber hatte da schon mehr zu kämpfen.Gegen den zähen Sousa schaffte er nach einem ärgerlich verlorenen Auftaktdurchgang den Satzausgleich. Vielleicht war es kein gutes Omen, dass Becker Mitte des dritten Satzes gehen musste. 

"Kohli" geriet im Tiebreak mit 3:6 in Rückstand und ermöglichte dem 29-jährigen Portugiesen mit einem Rückhandfehler den neuerlichen Satzvorsprung. Nach einer folgenden rund 70-minütige Regenpause konnte der Deutsche beim Stand von 5:5 zunächst drei Breakbälle von Sousa (28 Asse) abwehren und glich zum 2:2 nach Durchgängen aus.

Die Vorentscheidung im fünften Satz fiel, als Kohlschreiber zum zweiten Mal sein Service zum 1:2 abgeben musste und beim 3:4 erneut eine Breakchance nicht nutzen konnte. Damit sind aus deutscher Sicht nur noch Alexander Zverev und Maximilian Marterer im Männer-Feld vertreten. 

Kohlschreiber mit Sehnenscheidenentzündung in der Vorbereitung  

Die Saisonvorbereitung war für Kohlschreiber alles andere als perfekt verlaufen. Der Weltranglisten-32. hatte mit einer Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk zu kämpfen und konnte kaum spielen.

"Ich bin quasi kalt nach Doha geflogen", erzählte der Wahl-Kitzbüheler. In Katar schied Kohlschreiber zwar in der ersten Runde aus, doch beim darauffolgenden Turnier in Auckland schaffte der Routinier den Einzug ins Halbfinale, in dem er Tennys Sandgren (USA) unterlag. 

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Kohlschreiber Philipp

von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Donnerstag
17.01.2019, 08:24 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.01.2019, 10:34 Uhr

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