Barbara Haas nach Linz-Aus: „Irgendwann wird es sich lohnen“

Barbara Haas hat wie in den vergangenen vier Jahren ihr Auftaktmatch beim WTA-Turnier in Linz verloren. Der Weg der 23-Jährigen ist hart, sie blickt der Zukunft nach starken Wochen aber positiv entgegen.

von Lukas Zahrer aus Linz
zuletzt bearbeitet: 09.10.2019, 20:23 Uhr

„Ich habe strategisch schlecht serviert, das hat mir das Genick gebrochen“, lautete die Analyse von Barbara Haas nach ihrem 3:6, 3:6 gegen Anastasia Pavlyuchenkova. „Ich bin zu sehr auf Asse gegangen, hätte mehr Schnitt und Percentage servieren sollen. Das war taktisch schlecht.“

Sowohl im ersten als auch im zweiten Satz war das dritte Game ein Knackpunkt, nach jeweils mehr als zehn Minuten holte sich die Russin das Spiel. „Ich war etwas zu weit hinter der Grundlinie, wollte geduldig bleiben. Aber das war dann einfach zu wenig“, sagte Haas, deren Enttäuschung nach der Niederlage gegen die Nummer 40 der Welt überschaubar war. „Man darf nicht vergessen, wer auf der anderen Seite stand. Es war umkämpfter, als das Ergebnis vermuten lässt.“

Barbara Haas: Schritt auf die WTA-Ebene

Obwohl Österreich seit Sommer 2013 auf eine Top-100-Spielerin wartet, freute sich Haas über die Unterstützung in der Linzer TipsArena. „Für mein Ranking bekam ich viel Aufmerksamkeit. Viele Kinder schauen zu mir auf. Das gibt Auftrieb.“

Künftig will Haas in ihrer Turnierplanung vermehrt bei WTA-Turnieren aufschlagen. Ihr aktuelles Ranking von Platz 147 bringt sie zwar nicht in die Hauptfelder, aber für Qualifikationen sollte es reichen. Ihr fehlen laut eigener Aussage die Matches gegen Spielerinnen, die auf einem etwas höheren Niveau sind als sie selbst.

Trotzdem will die Oberösterreicherin auch auf der Ebene unter den WTA-Turnieren aktiv bleiben. Mit einem Turniersieg beim Sandplatzturnier von Hechingen feierte sie den größten Erfolg. „Die WTA-Tour ist zerissen, die ITF-Turniere liegen näher beisammen. Es wird eine Mischung sein“, sagte sie. „Überall, wo ich reinkomme, will ich WTA-Qualis spielen.“

In Österreich fällt es Haas aktuell schwer, Trainingsparterinnen auf hohem Niveau zu finden. Während sie allerdings zuhause an Details feile, trainiere sie bei den Turnieren ohnehin laufend mit direkten Kontrahentinnen. Ein Trainingscamp mit Spielerinnen aus anderen Nationen sei „im Damentennis einfach nicht möglich“.

Barbara Haas: „Alles andere macht keinen Sinn“

Für Haas geht es kommende Woche in Luxemburg weiter. „Die Doppelfehler zogen sich durch meine ganze Saison. Das muss ich definitiv verbessern“, nahm sie sich vor. Nach einem weiteren ITF-Turnier in Ungarn beendet sie die Saison mit einem Kurzurlaub.

Nach einem Konditionsaufbau wird Haas bereits Anfang Dezember nach Dubai reisen, von dort geht es direkt nach Australien. Weihnachten kann sie also nicht mit ihrer Familie verbringen. „Das muss man in Kauf nehmen. Es tut weh, aber alles andere macht keinen Sinn“, sagte sie zur finanziell aufwändigen Vorbereitung. „Das ist die story of my life. Irgendwann wird es sich lohnen“, ist sich Haas sicher.

von Lukas Zahrer aus Linz

Mittwoch
09.10.2019, 19:36 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.10.2019, 20:23 Uhr