Daniil Medvedev: Nummer eins mit "gemischten Gefühlen"
Daniil Medvedev ist die neue Nummer eins der Tenniswelt. Angesichts der derzeitgen Lage begegne der 26-Jährige dieser Errungenschaft jedoch mit "gemischten Gefühlen".
von Michael Rothsädl und Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
02.03.2022, 10:26 Uhr

Seit vorgestern ist es offiziell: Daniil Medvedev ist der erst fünfte Spieler seit 2004, der sich Nummer eins der Tennis-Welt nennen darf. Eine Ehre, die zuvor nahezu einzementiert war für die Herren Rafael Nadal, Novak Djokovic, Roger Federer und Andy Murray. Mit dem Ausscheiden von Novak Djokovic beim ATP-500-Event von Dubai und dem zeitgleichen Einzug ins Halbfinale von Acapulco ist es dem Russen nun aber gelungen, Novak Djokovic vom Thron zu stoßen.
Für den 26-Jährigen ein weiterer Meilenstein in seiner erfolgreichen Laufbahn, nachdem der Russe bei drei der letzten fünf Major-Events das Endspiel erreichen und bei den US Open 2021 auch erstmals auf Major-Niveau reüssieren konnte. "Es ist eine große Ehre, diesen Platz zu übernehmen", schrieb Medvedev am Montag über die sozialen Medien. Er möchte sich an dieser Stelle ganz besonders bei Frau, Team, Sponsoren, Freunden und all den anderen, die das möglich gemacht hätten, bedanken.
Medvedev spricht sich für Frieden aus
Es war aber nicht nur ein Tag zur Freude für den frischgebackenen Weltranglistenersten. "Ich bin sicher, jeder kann verstehen, dass es mit gemischten Gefühlen einhergeht, dass es diese Woche passiert", so Medvedev auf Twitter, der damit auf die militärische Aggression seines Heimatlandes vor wenigen Tagen anspielt. Bereits zuvor hatte Medvedev mehrmals um Frieden gebeten und am Sonntagabend mit einem starken Statement über Instagram aufhorchen lassen.
Klar ist mittlerweile, inwieweit Daniil Medvedev als Nummer eins der Welt aktiv auf der ATP-Tour an den Start gehen wird dürfen. Zunächst gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Montag die Empfehlung an alle Mitgliedsorganisationen aus, russische und belarussische Sportler von internationalen Wettkämpfen auszuschließen.
Die ITF reagierte dann am Dienstag mit einem Ausschluss der beiden Länder von allen Mannschaftswettbewerben. Allerdings sei es den Spieler:innen erlaubt als Einzelpersonen an Turnieren teilzunehmen, solange sie dies nicht unter dem Namen oder der Flagge von den zwei genannten Staaten tun.