Davis Cup: Corentin Moutet schwankte mal wieder zwischen Genie und Wahnsinn
Mit einem unerklärlichen Fehler hat Corentin Moutet am Dienstag Frankreichs Niederlage gegen Belgien eingeleitet. Einen Tag später zeigte sich der 26-Jährige reumütig.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
19.11.2025, 15:42 Uhr

von Nikolaus Fink aus Bologna
Auch die Journalistenschar in Bologna konnte nicht glauben, was die da soeben gesehen hatte: Corentin Moutet versuchte sich gegen Raphael Collignon beim Stand von 5:6 und 15:15 im zweiten Satz an einem völlig unnötigen Trickshot - und scheiterte damit kläglich. Denn anstatt den Ball einfach nur mehr ins Feld abtropfen zu lassen, misslang der spektakuläre Tweener-Versuch des Franzosen völlig.
“Was soll ich sagen? Ich habe das schon oft gemacht. Als es funktioniert hat, haben die Leute gesagt, ich sei ein Genie. Jetzt werden sie wahrscheinlich sagen, dass ich ein Clown bin”, versuchte sich Moutet nach der Partie an einem Erklärungsversuch. Er habe sich in diesem Game gestresst gefühlt: "Es ist schwer, die richtige Entscheidung zu treffen, auch wenn es für die Leute ziemlich dumm aussieht, diesen Ball zu spielen. Für mich selbst ja auch.”
Angesichts des Ergebnisses dürfte Moutet, der im ersten Satz überragendes Tennis fabriziert hatte, der Fauxpas umso schmerzhafter in Erinnerung bleiben. Denn der 26-Jährige verlor nicht nur sein Match gegen Collignon, sondern schied mit Frankreich anschließend aus. Arthur Rinderknech unterlag Zizou Bergs im zweiten Einzel des Tages mit 3:6 und 6:7 (4).
"Manchmal lässt mich mein Instinkt im Stich"
Collignon ortete in Moutets Aussetzer einen Wendepunkt. “Ich habe nur um den Ball gekämpft. Vielleicht war es ein bisschen zu einfach für ihn und er wollte das versuchen. Ich weiß nicht, was er gemacht hat, aber ich danke ihm”, lächelte der Belgier. Er selbst würde sich nie zu einer derartigen Aktion hinreißen lassen. Moutet sei hingegen ein Spieler, der zwischen Magie und leichten Fehlern schwanke.
Am Mittwoch wandte sich Moutet via Instagram dann noch einmal mit einer Entschuldigung an die französische Öffentlichkeit: “Ich bereue diese Wahl, diesen Schlag wirklich. Er sei angesichts des Viertelfinal-Aus in Boglona sehr traurig: ”Ich bin ein instinktiver Spieler, aber manchmal lässt mich mein Instinkt im Stich."
