Davis Cup: Nerven aus Stahl! Nadal bringt Spanien ins Finale

Rafael Nadal und Feliciano Lopez haben das entscheidende Doppel gegen Großbritannien gewonnen und Spanien damit ins Endspiel des Davis Cups gebracht. Nadal/Lopez schlugen Jamie Murray/Neal Skupski mit 7:6 (3), 7:6 (8).

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 01:11 Uhr

Rafael Nadal, Feliciano Lopez
© Getty Images
Rafael Nadal, Feliciano Lopez

Die Stimmung war einer Davis-Cup-Begegnung würdig - natürlich, weil Spanien als Gastgeber spielte. Aber auch, weil einige Briten mehr als im Verlaufe der Woche in der Caja Magica anwesend waren. Mehr als 800 Tickets hatte der britische Tennisverband LTA vor der Partie erworben und an Fans verschenkt, Andy Murray höchstpersönlich hatte die Aktion in den sozialen Medien beworben. Er war indes auch im Halbfinale nur Zuschauer. Auch Roberto Bautista Agut, dessen Vater vor zwei Tagen verstorben ist, war wieder zurück auf der Bank im spanischen Team.

Zwei Breakchancen gab es im ersten Satz, zunächst für die Spanier bei Aufschlag Skupski beim 2:1, dann beim 5:5 bei Aufschlag Nadal. Letztlich musste der Tiebreak entscheiden, beim 6:3 war es schließlich der durchweg hochemotionale Stier aus Manacor, der mit einem entschlossenen Passierball die Satzführung für die Spanier holte./

Nadal hatte zuvor mit einem Einzelsieg über Dan Evans den 1:1-Ausgleich besorgt, nachdem Kyle Edmund zum Auftakt der Begegnung gegen Feliciano Lopez gewonnen hatte. Lopez hatte etwas überraschend den Vorzug vor Pablo Carreno Busta erhalten.

Nadal ist da, wenn's drauf ankommt

In Durchgang zwei zeigte sich erneut Nadal als Mann mit den eisernen Nerven. Einen Satzball musste er beim 5:6-Rückstand bei eigenem Aufschlag abwehren, im Tiebreak schließlich hatten Murray und Skupski einen 6:4-Vorsprung. Beim 6:5 servierte Murray, Nadal erlief einen Stopp und legte einen perfekten Not-Lob über Skupski hinweg an die Linie; einen weiteren Satzball der Briten beim 7:6 feuerte er mit einem spektakulären Vorhand-Passierball inside-out an Murray vorbei. Den ersten Matchball der Spanier nutzte Lopez dann mit einem Service-Winner.

Bitter für die Briten: Sie hatten im gesamten zweiten Durchgang bis zum Tiebreak nur zwei Punkte bei eigenem Aufschlag abgegeben, am Ende gar vier Zu-null-Spiele in Folge hingelegt - und gingen dennoch als Verlierer vom Platz.

Nadal über Bautista Agut: "Bedeutet uns sehr viel, dass er zurück ist"

"Ich bin gestern um 4.24 Uhr in mein Zimmer gekommen. Wir haben diese Woche viel durchgemacht", erklärte Nadal im Anschluss an den Sieg, der wieder erst 40 Minuten nach Mitternacht fixiert war. Er hat nun innerhalb der letzten fünf Tage sieben Matches gewonnen - fünf Einzel und zwei Doppel.

"Ich bin 38 Jahre alt und hätte nie gedacht, dass ich ein Davis-Cup-Finale in Madrid spielen würde. Und das mit Rafa", sagte Lopez.

Nadal indes freute sich auch, dass Roberto Bautista Agut wieder mit an Bord war. "Es wird kein perfektes Ende geben für Roberto in dieser Woche, nachdem was passiert ist. Das hier ist letztlich alles zweitrangig. Aber es bedeutet uns sehr viel, dass er zurück im Team ist."

Spanien trifft damit im Finale am Sonntag (ab 16 Uhr MEZ, live auf DAZN) auf Kanada. Denis Shapovalov und Vasek Pospisil hatten quasi im Alleingang für den ersten Davis-Cup-Finaleinzug Kanadas in der 119-jährigen Geschichte des Davis Cups gesorgt.

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von Florian Goosmann

Sonntag
24.11.2019, 00:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 01:11 Uhr

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