Davis Cup: Ob diese Chance so schnell wiederkommt?

Die Voraussetzungen für den ersten deutschen Davis-Cup-Titel seit 1993 waren so gut wie lange nicht. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Spanien stellt sich die Frage, ob das DTB-Team in Bologna eine goldene Chance verpasst hat.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 22.11.2025, 21:53 Uhr

Michael Kohlmann und Deutschland schieden im Halbfinale aus
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Michael Kohlmann und Deutschland schieden im Halbfinale aus

von Nikolaus Fink aus Bologna

Die Enttäuschung stand Michael Kohlmann, Kevin Krawietz und Tim Pütz ins Gesicht geschrieben. "Ich glaube, alle hatten sich dieses Jahr mehr erhofft", meinte Kapitän Kohlmann sichtlich geknickt. Freilich weiß auch der 51-Jährige, dass die Chancen auf einen deutschen Davis-Cup-Triumph in diesem Jahr so gut waren wie schon lange nicht mehr. Doch das DTB-Team wurde seiner Favoritenrolle beim Finalturnier in Bologna letztlich nicht gerecht.

Schon im Viertelfinale gegen Argentinien war Deutschland mehrmals vor dem Aus gestanden, im Halbfinale gegen Spanien war das Glück dann nicht mehr auf schwarz-rot-goldener Seite. “Es gibt keinen Spielraum für Fehler”, meine Kohlmann mit Blick auf das Format mit zwei Einzeln und einem Doppel. Wobei dieses Deutschland eigentlich entgegengekommen wäre.

Davis-Cup-Zukunft von Zverev ist offen

Nach den Absagen von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz verfügte Deutschland in Alexander Zverev über den mit Abstand besten Einzelspieler. “Sascha als Nummer eins macht insofern einen Unterschied, dass jedes Team Respekt vor dir hat", erklärte Kohlmann, dessen Spitzenspieler bei seiner ersten Teilnahme am Finalturnier mit zwei Siegen abgeliefert hatte. Ob Zverev im aktuellen Modus noch einmal einen Anlauf mit dem deutschen Team wagt, ist ungewiss.

Seiner Doppelpaarung, die in der Vergangenheit beinahe eine Punktgarantie mitgebacht hatte, wollte Kohlmann natürlich keinen Vorwurf machen: “Die beiden haben uns unglaublich häufig den Arsch gerettet." Nach der Pleite gegen Marcel Granollers und Pedro Martinez halten Krawietz/Pütz im Davis Cup als Duo nun bei 16 Siegen und zwei Niederlagen. ”Wir haben eine gute Bilanz, aber die ist mir eigentlich egal. Es spielt keine Rolle, wie wir zuvor gespielt haben", sagte Krawietz.

Deutschlands Herangehensweise bleibt gleich

Das Halbfinal-Aus schmerze trotz der günstigen Ausgangslage nicht mehr als in der Vergangenheit, so Kohlmann. Man sei dieses Jahr “vielleicht noch ein bisschen enger” am Titel dran gewesen, die Herangehensweise werde sich aber - unabhängig von der Personalsituation der Teams - nicht ändern: “Wenn Sinner oder Alcaraz spielen, gehe wir trotzdem in dieses Turnier, um es zu gewinnen.”

Kohlmann traue Deutschland in den kommenden Spielzeiten “vielleicht auch einmal” den Titel zu. “Wir werden nächstes Jahr hoffentlich hier sein und auf jeden Fall angreifen”, erklärte der langjährige Davis-Cup-Kapitän. Seinen Auftaktgegner für die erste Qualifikationsrunde erfährt Deutschland bereits heute um 12 Uhr.

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Sonntag
23.11.2025, 08:00 Uhr
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